Snowshoe-Katze

Snowshoe-Katze

„Snowshoe“ bedeutet auf Deutsch so viel wie „Schneeschuh“. Der Name bezieht sich auf die weißen Vorderpfötchen dieser Katzenrasse. Darüber hinaus sind die Katzen dieser Rasse, die ursprünglich aus Amerika stammt, an demselben Fellabzeichen wie die Siam zu erkennen. Wenn Sie eine Snowshoe-Katze bei sich aufnehmen, entscheiden Sie sich für ein Tier mit einem ganz besonderen Wesen. Sie sollten aber ein paar Tipps berücksichtigen, bevor Sie eine Snowshoe-Katze adoptieren, um sicherzustellen, dass Sie ihr wirklich ein glückliches Leben bieten können. Wegen ihres speziellen Charakters gilt die Snowshoe nämlich nicht gerade als Anfängerkatze. Erfahren Sie hier mehr über die Herkunft, das äußere Erscheinungsbild, den Charakter, die Haltung und die Pflegeansprüche einer Snowshoe.

Herkunft

Die Entstehungsgeschichte dieser Rasse beginnt – ähnlich wie das auch bei vielen anderen Katzenrassen der Fall ist – mit einem glücklichen Zufall. Es war gegen Ende der 1960er-Jahre in der amerikanischen Stadt Philadelphia, als eine Züchterin, die sich auf die Rasse Siam spezialisiert hatte, in einem Wurf ein Kitten mit weißen „Schneeschuhen“ entdeckte. Zunächst betrachtete sie dieses Ergebnis als unerwünscht, denn die weißen Pfötchen passten nicht zu den dunklen Beinen, die laut Rassestandard bei einer Siam gefordert wurden. Wenig später wurden aber gezielt andere Kurzhaarrassen mit den „Schneeschuh“-Kätzchen gekreuzt. In den USA war das vor allem die American Shorthair. Auf diese Weise entstand aus dem Siam-Stamm eine neue Katzenrasse, die sich durch ihre weißen Pfötchen und die typische Gesichtsmaske von anderen Rassen abhob.

1974 wurde die Snowshoe von den Zuchtverbänden CFF und ACA als experimentelle Rasse anerkannt. Die gewünschte Nachfrage blieb aber erst einmal aus, sodass drei Jahre später nur vier Tiere registriert waren. Es dauerte noch bis 1982, bis die Snowshoe-Katzen bei der CFF den Champion-Status erhielten. Wenig später folgten die Verbände ACFA und TICA. In den USA erfreute sich die Katzenrasse dann schnell einer großen Beliebtheit. In Deutschland ist diese Rasse aber immer noch eine echte Rarität. Andere Katzenrassen wie die Maine Coon, die Siamkatze, die Britisch Kurzhaar oder die Perserkatze sind hierzulande populärer. Das liegt auch daran, dass die Verpaarung mit Siamesen in Deutschland als nicht regelkonform gilt. Der sogenannte Outcross erfolgt deshalb in der Regel mit Europäisch Kurzhaar, Britisch Kurzhaar, Heiliger Birma oder Ragdoll.

Aussehen

Das äußere Erscheinungsbild der Snowshoe-Katze ist durch folgende Eigenschaften geprägt:

  • Größe: mittelgroß
  • Gewicht:
    • Kater: bis 5 Kilogramm
    • Katzen: 2,5 bis 4,5 Kilogramm
  • Fell:
    • Kurzhaar
    • Alle Farben der Siamkatzen sind erlaubt
  • Augenfarbe: Blau

Die Snowshoe ist mittelgroß und verfügt einen massiven und kräftigen, aber trotzdem schlanken Körper. Er stammt von ihren Siamesen-Vorfahren. Sie hat geschmeidige Muskeln, die gut ausgeprägt sind, und einen leicht gekrümmten Rücken. Der Kopf dieser Tiere ist keilförmig und mit großen, spitzen Ohren ausgestattet. Ein typisches Erkennungsmerkmal sind auch die großen und mandelförmigen Augen, die immer in einem kräftigen Blau gehalten sind. Das Gesicht ist durch ein weißes Abzeichen gekennzeichnet, das wie ein umgekehrtes „V“ aussieht. Durch den Schwanz, der zum Ende hin verjüngt ist, wird das geschmeidige und elegante Erscheinungsbild der Snowshoe perfekt abgerundet.

Die Beine der Snowshoe sind lang und gerade. Charakteristisch sind die weißen „Schneeschuhe“ an den Pfoten, die an den Vorderbeinen etwas kürzer sind als an den Hinterbeinen. Bei der Snowshoe handelt es sich um eine Kurzhaar-Point-Katze mit einer Weißscheckung. Ihr Fell ist dicht und liegt eng am Körper an. Die Farbe des Fells entspricht der Fellfarbe einer Siamkatze. Auch das weiße Abzeichen im Gesicht, an den Füßen und an der Brust ist identisch. Insbesondere in Blue und Seal wird die Snowshoe gerne gezüchtet.

Charakter

Bei der Snowshoe-Katze scheint es immer, als würden mehrere Seelen in ihr wohnen. Sie hat auf der einen Seite ein sehr sensibles Wesen, das viel Ruhe benötigt, auf der anderen Seite ist sie aber lebhaft und gesellig. Mit dem Alleinsein kommt sie nur schlecht zurecht. Die Katzen dieser Rasse gelten außerdem als:

  • Intelligent
  • Lernfähig
  • Neugierig
  • Vorwitzig
  • Munter
  • Ausgeglichen
  • Anhänglich
  • Redselig
  • Lärmempfindlich

Die Snowshoe hat ihren eigenen Kopf, den sie gerne durchsetzt. Sie ist klug, neugierig, spielfreudig, munter und gesellig, weshalb sie viele abwechslungsreiche Spielmöglichkeiten benötigt. Sie sollten sowohl ihren Körper als auch ihren Geist fördern. Gelegentlich zeigt sich die Snowshoe sehr temperamentvoll. Sie ist aber nicht so aktiv wie beispielsweise eine Bengal. Insgesamt ist die Snowshoe ausgeglichen. Wenn sie Platz und viele Spielgelegenheiten zur Verfügung hat, ist sie zufrieden.

Sie sollten wissen, dass die Snowshoe nicht lange allein bleiben möchte. Obwohl sie Hunde meist als Spielpartner akzeptiert, braucht sie trotzdem einen Artgenossen, der ihre Sprache spricht.

Die Nähe ihres Menschen genießt die Snowshoe sehr. Sie gehört zu den verschmusten und anhänglichen Katzen, folgt ihrem Menschen oft auf Schritt und Tritt durch die Wohnung und teilt sich gerne durch ein leises Miauen mit. Genau wie ihre Vorfahren ist die Snowshoe nämlich äußerst mitteilungsbedürftig. Da sie eine angenehme Stimme hat, wird das von den meisten Menschen aber nicht als störend empfunden.

Für Anfänger ist die Snowshoe nicht unbedingt geeignet, da sie sensibel ist. Sie braucht Besitzer, die das nötige Einfühlungsvermögen besitzen und abschätzen können, wann das Tier seine Ruhe haben möchte. Familien mit kleinen Kindern sind mit dieser Katzenrasse daher ebenfalls nicht gut beraten. Oft spielen die Kinder zu wild mit der Katze, woraufhin sie schon einmal ihre Krallen ausfahren kann. Zu viel Lärm und Trubel mag die Snowshoe nämlich nicht.

Haltung

Da die Snowshoe-Katze ein kurzes Fell hat, stellt sie in diesem Zusammenhang keine große Anforderungen an ihre Pflege. Sie können das Fell einmal pro Woche bürsten, um abgestorbene Haare zu entfernen. Auf diese Weise beugen Sie Haarklumpen im Magen vor, die zu Brechheiz oder Verstopfungen führen können.

Wichtiger als die Fellpflege ist bei der Snowshoe, dass sie eine geeignete Umgebung erhält. Sie benötigt ein ruhiges, stabiles Umfeld. Babygeschrei, spielende Kinder, Hundegebell oder häufige Staubsauger-Einsätze verträgt die Snowshoe ebenso schlecht wie ständige Veränderungen ihres Reviers. Wenn Sie gerne Ihre Möbel umstellen oder viel verreisen und die Katze dann zu Freunden oder Bekannten in Pflege geben möchten, sollten Sie sich für eine andere Katzenrasse entscheiden.

Als reine Wohnungskatze ist die Snowshoe ideal, obwohl sie auch regelmäßigen Freigang zu schätzen weiß. Wenn Sie die Katze in der Wohnung halten, müssen Sie täglich für Abwechslung sorgen, um ihr neugieriges Wesen zu befriedigen. Planen Sie deshalb ausreichend lange Spiel- und Schmuseeinheiten ein. Auch Klettermöglichkeiten sollten angeboten werden. Falls Sie einen Balkon haben, können Sie diesen mit einem Katzennetz ausstatten und der Katze gesicherten Freigang ermöglichen. Dort liegt sie gerne in der Sonne und beobachtet die Vögel. Um die Snowshoe geistig und körperlich auszulasten, eignet sich das Clicker-Training. Es ist speziell bei reiner Wohnungshaltung empfehlenswert. Die lernfreudige Katze prägt sich neue Kommandos und Tricks schnell ein. Zudem stärkt das Clickertraining die Bindung zwischen Mensch und Tier.

Die Snowshoe gehört zu den Katzenrassen, die unter keinen Umständen allein gehalten werden sollten. Das bedeutet: Mindestens eine weitere Katze sollte im Haushalt leben. Ideal ist es, wenn direkt zwei Geschwister aufgenommen werden. Das genügsame Tier eignet sich aber auch als Zweitkatze zu einer bereits vorhandenen Katze. Die Zusammenführung gestaltet sich dank des unkomplizierten Wesens der Snowshoe meist problemlos. Zu dominant sollte die zweite Katze aber nicht sein, da die sensible Snowshoe-Katze dadurch verschreckt werden könnte. Von einer Haltung in größeren Gruppen ist bei der Snowshoe eher abzuraten, sofern die Gruppe nicht vom Kitten-Alter an zusammen war. In bestehenden Katzengruppen ist die Gefahr zu groß, dass das sensible Tier zum „Mobbing-Opfer“ einer sehr dominanten Katze wird.

Die Nahrung sollte immer auf die Haltung, die Aktivität und das Alter der Katze angepasst werden. Kitten brauchen ein besonders energiereiches Futter, während Senioren ein Futter mit einer reduzierten Energiedichte erhalten sollten. Freigänger benötigen ebenfalls mehr Energie als Wohnungskatzen und dementsprechend ein anderes Futter. Am besten geeignet ist wie bei allen Katzen ein hochwertiges Nassfutter, das viel Fleisch und nur wenig pflanzliche Inhaltsstoffe erhält. Achten Sie darauf, ein zucker- und getreidefreies Futter auszuwählen. Trockenfutter sollte nur zur Belohnung oder als Leckerli und nicht als Hauptfutter angeboten werden. Zusätzlich zum Nassfutter können Sie gelegentlich rohes Fleisch füttern. Die Snowshoe eignet sich auch für eine vollständige Rohfütterung (BARF), allerdings sollten Sie sich vorher in dieses Thema einlesen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Gesundheit

Die Snowshoe ist eine recht robuste und widerstandsfähige Katzenrasse. Deshalb wird sie normalerweise nur selten krank. Sie kann bei guter Pflege, einer artgerechten Ernährung und idealen Haltungsbedingungen bis zu 16 Jahre alt werden. Die Lebenserwartung hängt dabei nicht vom Geschlecht ab, sondern vielmehr von der Haltung, der Ernährung und dem allgemeinen Gesundheitszustand.

Bisher ist nicht bekannt, ob die Snowshoe ebenso wie die Siamkatze unter typischen Erbkrankheiten leidet. Bei der Siam wären das vor allem Probleme mit dem Augen wie Schielen, Augenzittern oder Netzhautschwund. Zudem kommt es bei Siamkatzen häufig zu einer Porphyrie. Bei dieser erblichen Stoffwechselerkrankung leiden die Katzen unter anderem an Anämie und Photosensibilität. Auch Mammatumore und Adenokarzinomen sind bei Siamkatzen rassetypisch. Es ist zwar wahrscheinlich, dass die Snowshoe mit ähnlichen Erbkrankheiten zu kämpfen hat, aber bisher nicht erwiesen. Das liegt vor allem daran, dass die Rasse noch so jung und nicht weit verbreitet ist. Nur kleinere Untersuchungen wurden in diesem Zusammenhang durchgeführt. Rassetypische Erkrankungen fielen dabei noch nicht auf.

Trotzdem gilt bei der Snowshoe: Augen auf beim Katzenkauf! Kaufen Sie die Kitten keinesfalls bei einem sogenannten „Hobbyzüchter“ ohne Vereinsangehörigkeit. Bei solchen Kätzchen ist die Gefahr für Erbkrankheiten erhöht.

Insbesondere in den Kleinanzeigen-Portalen sind häufig sehr preiswerte Snowshoe-Katzen zu finden, die von Menschen ohne genaueres Wissen über Genetik „gezüchtet“ wurden. Wenn Sie einer Snowshoe-Katze ein Zuhause schenken möchten, sollten Sie sich unbedingt bei einem seriösen Züchter umschauen, der auch einen Stammbaum nachweisen kann. Auf diese Weise stellen Sie sicher, eine Katze zu erhalten, die nicht genetisch vorbelastet ist und gute Chancen für ein gesundes Leben hat.

Natürlich können auch bei der Snowshoe die katzentypischen Krankheiten auftreten. Sie sollten daher im Kitten-Alter gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen grundimmunisiert werden. Dabei werden die Tiere im Abstand weniger Wochen wiederholt geimpft. Snowshoe-Katzen mit Freilauf sollten zusätzlich eine Impfung gegen Tollwut und Leukose erhalten. Sie sollten alle Impfungen jährlich auffrischen, um den Impfschutz zu erhalten.

Zusammenfassung

Bei der Snowshoe handelt es sich um eine Rasse aus den USA, die durch eine zufällige Fügung aus einer Siamkatzen-Zucht hervorgegangen ist und zuerst als unliebsames Ergebnis betrachtet wurde. Bis heute ist die Snowshoe in Deutschland sehr selten, sodass über typische Erbkrankheiten dieser Rasse noch nichts bekannt ist. Die Snowshoe ist nicht nur wegen ihrer weißen „Schneeschuhe“ an den Pfoten und dem typischen Abzeichen der Siam im Gesicht etwas ganz Besonderes, sondern auch wegen ihres sensiblen, aber dennoch freundlichen und umgänglichen Wesens.

Artikelbild: © Kokhanchikov / Bigstock.com

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