RagaMuffin-Katze

RagaMuffin-Katze

Die RagaMuffin hat sich aus der Ragdoll entwickelt, die Anfang der 60er-Jahre in Kalifornien entstand. Seit 2002 wird die Katzenrasse RagaMuffin offiziell in Europa gezüchtet. Seither ist sie hierzulande ähnlich beliebt wie die Maine Coon oder die Türkisch Angora. Das ist auch kein Wunder: Die Katzen dieser Rasse gelten als äußerst verschmust und menschenbezogen. Das Besondere an dieser Rasse ist der auffällig freundliche und liebe Blick. Er wird durch die Größe des Kopfes und die spezielle Stellung und Form der Augen erzielt. Bei uns erhalten Sie auf einen Blick die wichtigsten Infos zur Haltung, Pflege und Herkunft der RagaMuffins.

Herkunft

Die Ragdoll, die als Ursprungskatze der RagaMuffin gilt, entwickelte sich zu Beginn der 60er-Jahre in Kalifornien. Um ihre Entstehungsgeschichte kreisen viele Gerüchte und Mythen. Dabei taucht immer wieder der Name einer Person auf, die in Züchterkreisen nicht ganz unumstritten ist: Ann Baker. Sie ist eng mit der Geschichte der Ragdoll verknüpft, denn sie war es, die 1971 „The International Ragdoll Cat Association“ (IRAC) gründete und sich 1985 den Namen „Ragdoll“ patentieren lies.

Von ihrer Vereinigung spaltete sich im Jahre 1994 eine kleine Gruppe ab, die die Tiere in verschiedenen Farben züchtete. Sie konnte unter anderem aus diesen Grund von der zweiten namhaften Ragdoll-Vereinigung der USA, dem heutigen „Ragdoll Fanciers Club International“ (RFCI), nicht akzeptiert werden. Diese Gruppe von Züchtern war durch den von Ann Baker erzwungenen Namensschutz nicht mehr befugt, ihre Tiere als Ragdolls zu bezeichnen. Deshalb benannten sie ihre Katzen um und gaben ihnen den Namen RagaMuffin.

Seitdem gilt die RagaMuffin nicht nur in den USA als eigene Rasse, sondern konnte auch Europa schon erobern. Nichtsdestotrotz ist sie im Vergleich zu anderen Rassekatzen nur gering verbreitet. Die „Muffins“, wie sie auch liebevoll genannt werden, gelten hierzulande daher als sehr selten. Eigentlich bedeutet „RagaMuffin“ wörtlich übersetzt „ein Kind in Lumpen“. Ursprünglich wurde den Tieren der neu entstandenen Rasse dieser Name aus Boshaftigkeit gegeben, um sie als „Straßenkatzen“ abzuwerten. Die Begründer der neuen Rasse hatten aber genügend Humor, um den Namen offiziell für ihre Tiere zu übernehmen.

Aussehen

Das Aussehen und Erscheinungsbild der RagaMuffin ist durch folgende Merkmale geprägt:

  • Größe: groß
  • Gewicht der Katzen: fünf bis sechs Kilogramm
  • Gewicht der Kater: maximal zehn Kilogramm
  • Felllänge: Halblanghaar
  • Fellfarben: Alle möglichen Farben sind zugelassen
  • Augen: Alle möglichen Farben sind erlaubt

Die RagaMuffin gehört zu den großen, muskulösen Katzen. Die Kater sind deutlich größer als weibliche Katzen. Der Körper der RagaMuffin ist laut Rasse-Standard rechteckig. Die Brust und die Schultern sind breit. Die Katze hat mittellange Beine, wobei die Hinterbeine etwas länger sind als die Vorderbeine. Auffällig sind auch große, runde Pfoten, die in der Lage sein müssen, das Gewicht zu tragen. Anders als bei vielen anderen Katzenrassen ist ein Fettpolster im Bauchbereich bei dieser Rasse erwünscht. Der Körper des Tiers ist muskulös und man sollte weder die Rippen noch die Wirbelsäule sehen können. Die Katze hat einen langen und buschigen Schwanz.

Auch der Kopf der RagaMuffin ist markant. Er ist sehr groß und mit einer runden Schnauze sowie einem gerundeten Kinn versehen. Die Augen der RagaMuffin wirken immer lieb und sanftmütig. Dadurch zeichnet sich diese Rasse aus. Die großen Augen haben viel Ausdruck und es gilt: Je farbiger sie sind, desto besser. Eine intensive Augenfarbe wird bei dieser Rasse daher bevorzugt. Eine leichte Schrägstellung der Augen ist möglich.

Der typische, verspielt und süß wirkende Ausdruck der RagaMuffin entsteht aber auch durch gerundete und volle Schnurrhaarkissen. Sie hat ein halblanges, pflegeleichtes Fell. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rassen ist die Farbvielfalt bei der RagaMuffin enorm: Es sind alle Farben erlaubt, wie etwa Sepia, Smoke, Mink, Calico und Tabby. Neben einfarbigen Tieren werden auf Ausstellungen aber auch RagaMuffins präsentiert, die besondere Muster und verschiedenfarbige Zeichnungen aufweisen.

Charakter

RagaMuffins haben aber nicht nur wegen ihres lieben Aussehens viele Fans, sondern auch aufgrund ihres freundlichen Charakters. Ihr Wesen gilt als:

  • Anhänglich
  • Verspielt
  • Neugierig
  • Ruhig
  • Ausgeglichen
  • Freundlich
  • Verschmust

Wenn eine RagaMuffin erst einmal mit einem Menschen Freundschaft geschlossen und ihn als Bezugsperson anerkannt hat, weicht sie ihm nicht mehr von der Seite. Sie sucht permanent seine Aufmerksamkeit und folgt ihm häufig bei jedem Schritt durch die Wohnung. Bei allen Tätigkeiten beobachtet sie ihn mit ihren großen, ausdrucksvollen Augen. Umso unwohler fühlt sich die RagaMuffin, wenn sie für längere Zeit allein gelassen wird. Oft zieht sie sich dann in sich selbst zurück, statt wie andere Rassekatzen ihrem Ärger Luft zu machen. Nichtsdestotrotz fühlt sie sich unwohl und ist mehr als froh, wenn ihre Bezugsperson zurückkommt.

Wegen ihres freundlichen, ausgeglichenen und ruhigen Wesens eignen sich RagaMuffins ebenso wie Ragdolls perfekt als Familienkatzen. Besonders als Kitten sind sie sehr verspielt, ohne dass es dabei zu wild hergeht. Ausgewachsene RagaMuffins sind durchschnittlich temperamentvoll und energiegeladen. Zwar spielen sie gern, allerdings sind sie weniger aufgeweckt als andere Rassekatzen. Nach kurzer Zeit sind sie wieder zufrieden und gönnen sich eine Pause. Neben dem Spielen lieben sie das Schmusen. Sie lassen sich gerne streicheln und kommen dazu meist auch auf den Schoß.

Darüber hinaus gelten RagaMuffins als äußerst gelehrig und intelligent. Sie sind in der Lage, Kommandos vom Menschen zu lernen und zu befolgen. Im Umkehrschluss wird ihnen aber auch schnell langweilig, wenn sie nicht genug ausgelastet werden. Das gilt sowohl bei fehlender körperlicher als auch bei fehlender geistiger Auslastung.

Haltung

Dank ihres sanftmütigen, ruhigen und freundlichen Wesens ist die RagaMuffin gut für eine reine Wohnungshaltung geeignet. Nichtsdestotrotz benötigt sie dort ausreichend Beschäftigung wie einen großen Kratzbaum zum Klettern und regelmäßige Spieleinheiten. Andernfalls verkümmert sie innerlich, was sich bei RagaMuffins durch Übergewicht, Unreinheit und Fressunlust äußern kann. Ein gesicherterer Balkon oder ein gesichertes Freilaufgehege wird von RagaMuffins meist gern angenommen.

Eine RagaMuffin versteht sich oftmals gut mit Hunden. Am besten klappt es, wenn sie schon im Kitten-Alter mit ihnen zusammengeführt wird. Dann entsteht oft eine lebenslange, tiefe Freundschaft. Einen richtigen Artgenossen kann der Hund aber ebenso wenig ersetzen wie der Mensch. Es bist daher ratsam, die RagaMuffin mit mindestens einer weiteren Katze zusammen zu halten. Sie ist sehr sozial und kontaktfreudig, weshalb sie sich in der Regel auch mit etwas dominanteren Katzen versteht. Am besten vertragen sich die Tiere, wenn sie von klein auf aneinander gewöhnt werden. Aber auch spätere Zusammenführungen mit einer RagaMuffin gestalten sich in der Regel problemlos. Selbst für die Haltung in einer kleineren Gruppe von drei bis vier Katzen bietet sich diese genügsame und pflegeleichte Rasse an.

Das Haar der RagaMuffin ist halblang, aber dennoch pflegeleicht. Es verfilzt kaum und muss daher nicht zwangsläufig jeden Tag gebürstet werden. Allerdings genießt die Katze das Bürsten meist sehr, weshalb es sich trotzdem anbietet, sie mindestens einmal in der Woche entsprechend zu pflegen. Damit beugen Sie gleichzeitig auch Haarballen im Magen vor, die im schlimmsten Fall durch einen Darmverschluss tödlich enden könnten.

Die RagaMuffin ist bei der Nahrungsaufnahme genauso unkompliziert wie in ihrem gesamten Wesen. Sie ist nicht mäkelig, sondern frisst, was ihre Bezugsperson für sie auswählt. Allerdings sollten Sie die Futterauswahl mit Bedacht treffen, damit die Katze lange gesund und fit bleibt. Wählen Sie am besten ein hochwertiges Nassfutter, das viel Fleisch und nur wenig pflanzliche Zutaten enthält. Es sollte unbedingt zuckerfrei sein, da andernfalls das Risiko für Diabetes und Übergewicht steigt. Trockenfutter können Sie als Leckerli anbieten. Wenn Sie das notwendige Hintergrundwissen haben, kann die Katze auch mit BARF versorgt werden. Bei der Rohfleischfütterung ist aber das Hinzufügen von Supplementen erforderlich, damit das Tier mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt wird.

Gesundheit

Die RagaMuffin ist sehr robust und wird nur selten krank. Sie ist jedoch eng mit der Ragdoll verwandt, weshalb auch bei ihr das Risiko dafür besteht, dass sie an hypertropher Kardiomyopathie (HCM) erkrankt. Diese Krankheit führt zu einer Vergrößerung der linken Herzkammer und zu einer Verdickung des Herzmuskels. Leider verläuft die erblich bedingte Krankheit immer tödlich. Wenn Sie wissen möchten, ob Ihre RagaMuffin die Veranlagung dafür hat, an HCM zu erkranken, können Sie einen Gentest durchführen lassen. Viele seriöse Züchter lassen ihre Kitten ohnehin auf HCM testen, bevor sie sie zur Vermittlung freigeben.

Bei einer guten Pflege und Haltung kann die RagaMuffin bis zu 20 Jahre alt werden. Allerdings kann auch sie an den typischen Katzenkrankheiten wie Katzenschnupfen und Katzenseuche erkranken. Das gilt auch für reine Wohnungskatzen. Deshalb sollten Sie Ihre RagaMuffin auf jeden Fall rechtzeitig durch die entsprechenden Impfungen schützen und sie jährlich impfen lassen, um den Impfschutz aufzufrischen.

Zusammenfassung

RagaMuffins sind eng mit den Ragdolls verwandt und unterscheiden sich im Prinzip nur durch ihre Augen- und Fellfarben von dieser Katzenrasse. Typisch für die RagaMuffin ist ihr ausdrucksvoller, sanftmütiger und freundlicher Blick, mit dem sie ihren Besitzer gern auf Schritt und Tritt verfolgt und jede seiner Bewegungen beobachtet. Doch nicht nur das Erscheinungsbild dieser Rasse begeistert viele Menschen, sondern auch das ruhige, sanftmütige und verschmuste Wesen.

Artikelbild: © koloreditors / Bigstock.com

1 Kommentar zu „RagaMuffin-Katze“

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