Katzentransportbox

Katzentransportbox

Katzen sind Individualisten. Und Katzen lieben ihre Freiheit. Sie mögen weder Zwänge noch Vorschriften und werden diese auch ihr Leben lang konsequent ignorieren. Deshalb können Katzen und Transportboxen auch niemals Freunde werden. Es gibt nichts Schlimmeres für die Samtpfoten, in eine kleine Kiste gesperrt zu werden – nicht nur, weil es da so eng und ungemütlich ist, sondern weil sie von klein auf die Erfahrung machen, dass sie wahrscheinlich auch nichts Gutes erwartet, wenn sie diese endlich wieder verlassen dürfen. Denn in der Regel ist das Ziel der Reise der Tierarzt. Oder der Transport bedeutet eine zeitweilige Trennung von Herrchen oder Frauchen, die den Vierbeiner für die Zeit des Urlaubs zum Catsitter oder in eine Katzenpension bringen. Deshalb machen sich Katzen gerne erst einmal unsichtbar, sobald die Transportbox „zufällig“ im Wohnzimmer auftaucht.

Ich kann Ihnen keine Ratschläge geben, wie Sie es schaffen, dass Ihre Katze die Box lieben lernen und irgendwann freiwillig betreten wird. Das wird nicht passieren. Nicht in diesem Leben und auch nicht in den acht weiteren, die noch folgen. Aber ich möchte versuchen, Ihnen ein paar Tipps zu vermitteln, wie Sie Ihrem Vierbeiner die seltenen, aber nun mal notwendigen Transporte etwas schmackhafter machen. So ersparen Sie der Katze womöglich Angst und Stress und sich selbst den einen oder anderen schmerzhaften Kratzer.

Ganz wichtig – Die richtige Box

Größe

Auf jeden Fall muss die Box geräumig genug sein, dass das Tier nicht gar so beengt ist. Wichtig ist eine große Öffnung, damit Sie die Katze relativ einfach nicht nur hinein-, sondern am Ende auch wieder herausbekommen. Denn die Katze hat natürlich in der für sie fremden Umgebung erst einmal Angst und wird sich ziemlich wahrscheinlich fauchend in der äußersten Ecke der Transportbox verschanzen.

Erfahrungsgemäß sind Transportboxen mit einem nach oben zu öffnenden Deckel die bessere Wahl. Aus ihnen lässt das Tier sich leichter herausheben als aus einer Box mit einer seitlichen Öffnung. Letztere haben obendrein oft komplizierte Verschlüsse und lassen sich daher nicht so schnell schließen oder öffnen. Und wenn es der Katze einmal gelingt, aus einer nicht schnell genug geschlossenen Box wieder zu entwischen, haben Sie verloren.

Wenn Sie mehrere Katzen haben, muss auf jeden Fall jedes Tier seine eigene Transportbox haben!

Der eine Grund ist natürlich, dass jede Samtpfote so viel wie möglich Platz für sich haben sollte. Ein anderer ist, dass auch Katzen, die sich gut verstehen, bedingt durch Angst und Enge sich womöglich angreifen würden. Das schwächere Tier wäre dann sicher das Opfer. Deshalb sollten niemals mehrere Katzen in einer Box transportiert werden.

Plastikbox, Weidenkorb oder Tragetasche?

Bei der Wahl des Materials spielt in erster Linie die Art des Transports eine Rolle. Soll die Katze vorwiegend im Auto transportiert werden, dann empfiehlt sich auf jeden Fall eine Transportbox aus Hartplastik. Diese sind stabil und können gut im Auto befestigt werden.

Transportboxen müssen während der Fahrt im Auto auf jeden Fall befestigt werden! Zum einen wegen der Sicherheit der Katze, zum anderen zum Schutz der Insassen.

Im Fall einer Vollbremsung kann eine herumfliegende Katzenbox für alle Beteiligten böse Folgen haben.

Auch wenn Transportboxen aus Weidenkorb hübscher und für uns Menschen irgendwie „gemütlicher“ aussehen, ist vor allem für Autofahrten die Box aus Plastik die bessere Wahl. Früher oder später wird ein „Malheur“ passieren – sei es aus Angst oder der Tatsache geschuldet, dass z.B. bei einem Umzug eine lange Strecke zurückgelegt werden muss. Eine Plastikbox lässt sich wesentlich einfacher reinigen als eine aus Weidenkorb. Weidenkörbe eignen sich hingegen gut als Schlaf- oder Kuschelplatz für zu Hause.

Anders verhält es sich, wenn die Katze vorwiegend eher kürzere Strecken zu Fuß transportiert werden soll. In diesem Fall kann eventuell eine Tragetasche aus Stoff ausreichen. Diese sind einfacher zu tragen als eine sperrige Plastikbox, und auch für die Katze ist es durch den biegsamen Stoff bequemer. Allerdings sind auch diese schwerer zu reinigen. Und hier ist Vorsicht geboten – diese Taschen sind keineswegs ausbruchsicher! Einer mit großer Entschlossenheit rebellierenden Katze ist es durchaus zuzutrauen, dass sie den Reißverschluss „knacken“ kann.
Checkliste für die Wahl der richtigen Transportbox:

  • Sie sollte dem Tier genügend Platz bieten.
  • Sie muss stabil und ausbruchssicher sein.
  • Sie sollte bequem zu tragen oder zu rollen sein.
  • Sie muss sich gut im Auto befestigen lassen.
  • Sie sollte einfach zu reinigen sein.
  • Sie sollte eine bequeme Öffnung haben, um das Tier einfach hinein- und herauszubekommen.
  • Sie darf keine Verletzungsgefahren für „revoltierende“ Katzen bieten.

Mit der Auswahl der richtigen Transportbox können Sie Ihrer Katze Angst und Stress zwar nicht nehmen, aber doch deutlich verringern.

Wenn Sie eine Box für Ihr Katzenbaby aussuchen, kaufen Sie gern eine Nummer größer!

Vergessen Sie nicht, dass aus dem Kitten in nicht allzu langer Zeit ein ausgewachsener und vielleicht auch etwas wohlgenährter Kater werden wird.

Frühzeitige Gewöhnung

In der Regel ist die erste Erfahrung, die eine junge Katze mit einer Transportbox macht, der erste Besuch beim Tierarzt. Und schon ist „das Ding“ negativ besetzt. Katzen haben ein gutes Gedächtnis. Warum also nicht den Stubentiger von Anfang an an die Box gewöhnen – so als ob das ein ganz normales Möbelstück ist, das dazugehört wie der Kratzbaum oder die Katzentoilette. Stellen Sie den Korb frühzeitig auf den Lieblingsplatz der Samtpfote. Polstern Sie ihn schön warm und weich aus, legen Sie ein Leckerli hinein oder ein Spielzeug, das nach Baldrian duftet.
Legt sich die Katze hinein, lassen Sie die Box unbedingt offen. Vielleicht gefällt es dem Vierbeiner ja in der kuscheligen gemütlichen Behausung. Hat die Katze sich daran gewöhnt, dass die Box „normal“ und nicht mit Angst verbunden ist, reagiert sie bestimmt viel entspannter, wenn es dann irgendwann damit auf Tour geht.

Auf dem Weg unterstützen

Irgendwann lässt es sich nicht vermeiden – die Katze muss in die Box und transportiert werden. Auch mit der bequemsten und größten Box und unter Beachtung aller Tipps aus dem letzten Kapitel – glücklich sein wird sie nicht. Aber es gibt einige Dinge, die den Schrecken doch deutlich mindern können.

Ein guter Tipp sind vertraute Gerüche – z.B. die gewohnte Kuscheldecke oder ein Spielzeug. Auch ein getragenes Kleidungsstück ihres geliebten Menschen kann die Katze beruhigen. Als hilfreich hat sich auch Pheromonspray erwiesen, das im Zoofachhandel oder in Drogeriemärkten erworben werden kann.

Wenn die Katze Auto fahren muss, ist es von großem Vorteil – besonders bei langen Strecken – wenn man nicht allein fährt. Vielleicht kann Sie Ihr Partner/Ihre Partnerin oder ein Freund begleiten. So kann der Beifahrer auf dem Rücksitz neben der Box sitzen und beruhigend auf die Katze einreden.

Viele Katzen – besonders ängstliche – sind ruhiger, wenn man die Transportbox während der Fahrt mit einer Decke oder einem Handtuch verdeckt. Andere hingegen schauen lieber nach draußen. Sie kennen ihre Katze am besten und werden herausfinden, welche Variante für sie die bessere ist.

Zusammenfassung

Gerne und freiwillig wird die Katze eine Transportbox wohl nie betreten. Es widerspricht einfach ihrer Natur, ihr Umfeld zu verlassen und noch dazu auf kleinstem Raum eingesperrt zu sein. Mit der Wahl der optimalen Box und unter Beachtung einiger Tipps können Sie Ihrer Katze jedoch einiges an Angst und Stress abnehmen.

Artikelbild: © kmsh / Bigstock.com

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