Maine-Coon Katze

Maine-Coon Katze

Die zur Familie der Halblanghaarkatzen gehörende Maine Coon gilt als die größte domestizierte Katzenrasse. Ein Kater kann es schon mal auf über 10 kg Gewicht bringen! Sie gehört – wie die Norwegische Waldkatze und die Sibirische Katze – zu den Waldkatzen. Diese drei Rassen sind zwischen dem nördlichen Wendekreis und dem Polarkreis beheimatet. Aufgrund ihrer Größe und ihres liebenswerten Charakters wird sie auch als Sanfter Riese (engl. Gentle Giant) oder Hundekatze bezeichnet.

Maine Coon – der Steckbrief

  • Herkunftsland: Nordosten der USA
  • Felllänge: Halblanghaar
  • Fellfarben: vielfältig – u.a. grau, beige, rotbraun, uni oder meliert
  • Augenfarbe: blau, grün, orangebraun, „odd“ (ein Auge blau, eines orangebraun)
  • Größe: groß
  • Gewicht: Katze: 5 – 7 kg; Kater: 6 – 11kg
  • Weitere Namen: Coon, Maine Cat, Maine Shaw, Snowshoe Cat (Schneeschuh-Katze).

Herkunft und Geschichte der Maine Coon

Die Maine Coon stammt aus dem Nordosten der USA, und ihr Name setzt sich zusammen aus dem dort gelegenen Bundesstaat Maine und der Abkürzung Coon von Racoon (engl. für Waschbär). Letzteres ist auf ihr langes buschiges Fell zurückzuführen, das an einen Waschbären erinnert. Es wird vermutet, dass sie mit Einwanderern in die USA kam.

Das erste Mal wurde die Maine Coon im Jahr 1861 als eigenständige Rasse schriftlich erwähnt. Im 19. Jahrhundert war diese Katze in Nordamerika äußerst beliebt und wurde auch oft auf Katzenshows präsentiert. Anfang des 20. Jahrhunderts lief ihr jedoch die Perserkatze zu einem großen Teil den Rang ab. Es hätte nicht viel gefehlt, und die schöne Maine Coon wäre ganz in Vergessenheit geraten, aber Liebhaber dieser Rasse begannen in den 1960er Jahren wieder verstärkt zu züchten.

Erst im Jahr 1983 wurde die Maine Coon offiziell von der FiFe anerkannt. Seitdem ist ihre Popularität wieder stark gewachsen, und heute gilt sie sogar als die am häufigsten gehaltene Rassekatze.

Wie sieht eine Maine Coon aus?

Die Maine Coon ist eine große stattliche Katze mit einem langen buschigen Fell. Dieses kann die unterschiedlichsten Farben haben – von schwarz über silbergrau, rotbraun bis hin zu hellgrau und weiß in den verschiedensten Musterungen und Zeichnungen. Ihr Kopf ist länglich, der Körper lang mit einer breiten Brust.

Die Augen der Maine Coon sind groß und sehr ausdrucksvoll und verfügen ebenfalls über eine breite Farbpalette, nämlich grün, blau, orange-braun oder gelblich. Eine Besonderheit bei dieser Rasse ist, dass die Augenfarbe „Odd“ vorkommen kann – das bedeutet ein blaues und ein orange-braunes Auge. Das Hinterteil einer Maine Coon ziert ein langer buschiger Schwanz, der die Katze vor Kälte und Wind schützt, wenn sie sich zusammenrollt.

Maine Coons sind große und schwere Vertreter ihrer Art. Katzen wiegen im Schnitt zwischen 5 und 7 kg, Kater zwischen 6 und 9 kg, wobei es besonders kräftige Exemplare sogar auf 11-12 kg bringen können. Kater werden bis zu 40 cm hoch und erreichen eine Körperlänge von bis zu 120 cm. Allein der Schwanz kann 35 cm lang werden.

Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde fand der Maine Coon Kater Stewie, der mit 123 cm Körperlänge als längste Hauskatze aller Zeiten galt. Stewie verstarb 2013 an Krebs.

Was für ein Wesen haben Maine Coons?

Diese Katzen sind äußerst verspielt, sie jagen gern und lieben das Spiel mit ihrem Menschen. Trotz ihrer großen und majestätischen Erscheinung gilt die Maine Coon als sehr sanftmütig und hat eine sehr leise Stimme, die nicht so recht zu dem großen Körper zu passen scheint. Maine Coons sind sehr gesellig und anhänglich und am besten in einer mehrköpfigen Familie aufgehoben. Auch kommen sie gut sowohl mit anderen Katzen als auch mit Hunden zurecht.

Maine Coons sind sehr geschickt. Sie lernen sehr schnell, Türen, Schränke und sogar Wasserhähne zu öffnen. Viele haben sogar Spaß daran, ähnlich einem Hund das Apportieren zu erlernen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Katzen sind Maine Coons nicht wasserscheu. Sie spielen gern in Pfützen, und manche genießen an heißen Tagen sogar ein Bad in einem Planschbecken. Aufgrund ihrer Intelligenz und ihres liebevollen Wesens werden Katzenhalter, die einmal eine Maine Coon hatten, sich immer wieder für diese Rasse entscheiden.

Was ist bei der Haltung einer Maine Coon zu beachten?

Eine Maine Coon ist groß, kräftig und hat einen starken Bewegungsdrang. Deshalb braucht sie auf jeden Fall eines – und zwar Platz. Wenn sie in einer eher ländlichen Umgebung lebt, ist sie eine ideale Freigängerkatze. Ist dies jedoch nicht möglich, ist sie auch in einer großen Wohnung – eventuell mit einem gesicherten Balkon – zufrieden. Dort sollten ihr aber auf jeden Fall ausreichend Spielmöglichkeiten und ein deckenhoher Kratz- und Kletterbaum zur Verfügung stehen.

Da die Main Coone eine sehr soziale und gesellige Katze ist, sollte sie lieber nicht allein gehalten werden, besonders wenn man berufstätig und tagsüber nicht zu Hause ist. Die Zweitkatze muss nicht zwingend ebenfalls eine Maine Coon sein, sollte ihr aber in Wesen und Temperament ähnlich sein.

Das lange Fell der Maine Coons ist wunderbar weich und geschmeidig. Im Gegensatz zu anderen Langhaarkatzen benötigen Coons jedoch keine intensive Fellpflege. Bürsten Sie Ihre Samtpfote einmal wöchentlich. Den Rest der Haarpflege schafft die Katze sehr gut ohne Hilfe.

Ist die Maine Coon besonders anfällig für Krankheiten?

Maine Coon Katzen sind eine natürliche Rasse, die aus dem nicht immer warmen Nordosten der USA stammen. Sie gelten unter anderem aufgrund ihrer Herkunft als sehr gesund und robust. Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Maine Coon beträgt 12 bis 13 Jahre. Mit etwas Glück können die Katzen aber auch bis zu 16 Jahre alt werden.

Es gibt jedoch einige rassetypische Krankheiten, von denen Maine Coon Katzen aufgrund des kleinen Genpools häufiger betroffen sind als andere Katzen. Und das sind folgende:

Spinale Muskelatrophie (SMA)

Es handelt sich hier um eine Nervenerkrankung, die zu Lähmungserscheinungen führen kann. Mit Hilfe eines Tests kann eine SMA ermittelt und eine Weiterzucht der betroffenen Tiere vermieden werden. Dies ist einer der Gründe, warum eine Maine Coon – wie Rassekatzen generell – grundsätzlich nur bei einem seriösen und gewissenhaften Züchter gekauft werden sollte.

Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)

Die HCM ist eine angeborene Erkrankung der Herzmuskulatur. Die Folgen sind Herzrhythmusstörungen und Atemnot. Betroffene Katzen erscheinen äußerlich gesund und sterben meist ohne Anzeichen ganz plötzlich an Herzversagen. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, kann dem Tier allerdings mit Medikamenten geholfen werden. Daher sollten Besitzer einer Maine Coon ihren Liebling regelmäßig einem Ultraschall unterziehen.

Gelenkerkrankungen

Da die Maine Coon groß und kräftig ist, können Probleme mit den Gelenken auftreten. Dies betrifft besonders die Hüften und die Ellenbogen. Festgestellt werden diese Erkrankungen durch eine Röntgenuntersuchung. Oft kann durch eine strenge Gewichtskontrolle Abhilfe geschaffen werden, aber auch eine Operation ist eine mögliche Option.

Die Maine Coon – Mythen und Legenden

Es gibt einige Geschichten und Legenden, die sich um die Herkunft der Maine Coon Katzen ranken. Tatsächlich belegt davon ist keine, aber interessant und unterhaltsam sind sie allemal!

Seitensprung mit einem Waschbären

Waschbär heißt auf englisch „racoon“ oder abgekürzt „coon“. Das Aussehen der Katze – besonders der lange buschige Schwanz – erinnerte auffallend an einen Waschbären. Worauf der Mythos entstand, die Maine Coon Katze sei in einem Schäferstündchen zwischen einer Katze und einem Waschbären entstanden. Die Legende hielt sich lange, auch wenn man inzwischen weiß, dass dies biologisch gar nicht möglich wäre. Geblieben ist der Name – Maine Coon.

Auf den Schiffen der Wikinger

Eine andere Legende besagt, dass bereits im Jahr 1000 a.D. – also lange vor Kolumbus – Schiffe der Wikinger den Nordosten des amerikanischen Kontinents erreichten. Mit im Gepäck hatten sie Norwegische Waldkatzen. Dass Seeleute Katzen mit an Bord hatten, war nicht ungewöhnlich. Ratten reisten gern als blinde Passagiere mit, und da waren Katzen eine große Hilfe. Und so entstand die Theorie, dass die Maine Coon aus den Norwegischen Waldkatzen der Wikinger entstanden sei, und in der Tat sehen sich diese beiden Katzenrassen sehr ähnlich.

Marie Antoinette – die unglückliche Königin

Einer anderen Theorie zufolge soll die französische Königin Marie Antoinette für die Entstehung der Maine Coon verantwortlich sein. Sie liebte flauschige Tiere mit einem dichten Fell und hatte mehrere solcher Katzen. Es wurde gemunkelt, sie wollte sich während der französischen Revolution in Sicherheit bringen und nach Amerika fliehen. Ein Schiff mit ihren persönlichen Besitztümern einschließlich der Katzen soll ihr vorausgeschickt worden sein, welches nach einer langen Reise in Maine einlief. Zu einer Nachreise der Königin kam es jedoch nicht mehr, da ihr Leben kurz darauf auf dem Schafott endete. Ihre Katzen dagegen sollen sich in Amerika mit einheimischen Katzen gepaart haben, was zur Entstehung der Maine Coon führte.

Zusammenfassung

Die Maine Coon stammt aus Nordamerika und wird mit dem dort befindlichen Bundesstaat Maine in Verbindung gebracht. Es handelt sich um eine große kräftige Rasse mit einem langen buschigen Fell. Die Maine Coon hat ein sanftes verspieltes Wesen und ist ihren Menschen sehr zugetan.

Artikelbild: © Vadimborkin / Bigstock.com

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