LaPerm-Katze

LaPerm-Katze

In Amerika beheimatet ist die Rasse LaPerm hierzulande noch eher unbekannt. Diese anhängliche Katze sucht sich ihren Lieblingsmenschen gern selbst aus – und folgt ihm dann auf Schritt und Tritt. Lange Streicheleinheiten und auch ausgedehnte Kuschelstunden liebt diese Katze.

Die LaPerm-Katze – Steckbrief

  • Ursprungsland: USA
  • Felllänge: Kurz-/Langhaar
  • Fellfarben: alle Farben
  • Augenfarbe: alle Farben
  • Größe: mittelgroß
  • Gewicht: 2,5 – 5 Kilogramm
  • Bewegungsdrang: mittel
  • Pflegeaufwand: gering

Herkunft und Geschichte der LaPerm-Katze

Diese Rasse ist offenbar einer Laune von Mutter Natur zu verdanken – 1982 kam es in einem Wurf von normalen Hauskatzen in Oregon, Amerika, zu einer spontanen Mutation: Ohne äußerliche Ursache veränderte sich die DNA eines Nachkommens. Eines der sechs Kätzchen war im Alter von acht Wochen immer noch völlig kahl, nackt und ohne Fell.

Doch nach einiger Zeit entwickelte diese Katze ein besonders weiches und lockiges Fell, was ihr den Namen „Curly“ einbrachte. Auch im Charakter schien sich diese Katze von ihren Geschwistern zu unterscheiden: Statt wie die anderen auf Abenteuersuche zu gehen, bevorzugte „Curly“ lieber die menschliche Gesellschaft.

„Curlys“ Besitzerin begann mit ihr später eine gezielte Zucht. Alle Nachkommen waren ebenfalls zunächst kahl und bekamen dann das lockige Fell. Das verantwortliche Gen wurde immer weiter gegeben, ein Beweis dafür, dass es dominant ist. 1992 stellt Besitzerin Linda Koehl die Rasse erstmals auf einer Ausstellung unter dem Namen „LaPerm“ vor.

Diese Rasse hat keine Anerkennung durch die „Fédération Internationale Féline“ (FIFe). Jedoch gibt es Anerkennungen durch andere Verbände, wie beispielsweise 2004 durch „The International Cat Association“ (TICA) oder „Governing Council of the Cat Fancy“ (GCCF).

Die neue Rasse erfreut sich in Amerika großer Beliebtheit. Andere Rassen werden eingekreuzt, um den Genpool der LaPerm-Katze auszuweiten. Auch in Europa gibt es inzwischen einige Züchtungen, jedoch ist die Rasse hier eher selten anzutreffen. Die Zucht der LaPerm-Katze ist aktuell in keinem deutschen Dachverband organisiert – weltweit gibt es derzeit nur etwa 100 Züchter.

Wie sieht die LaPerm-Katze aus?

In der Optik ist vor allem ihr einzigartiges Fell herausstechend, dem die Rasse auch ihren Namen zu verdanken hat: „Perm“ ist der amerikanische Ausdruck für „Dauerwelle“. Diese Katze ist gelockt, sowohl als Kurzhaar- oder als Langhaarform. Es können alle Fellfarben vorkommen. Die einzige Zeichnung, die nicht erlaubt ist, ist Spotted-Zeichnung – LaPerm-Katzen dürfen nicht wie manche Bengal-Katze getupft sein.

Die stärksten Locken finden sich am Hals und hinter den Ohren. Allgemein verleiht die Fellform dem Tier einen eher zerzausten Look. Während des Heranwachsens erleben die meisten Kätzchen eine kahle Phase beim Fellwechsel.

Bei dieser Rasse werden nicht nur Kurzhaar- und Langhaartiere unterschieden. Auch die Art der Lockenentwicklung hat inzwischen eine Kategorisierung. „BC“ steht für „born curled“ (zu deutsch mit Locken geboren), „BS“ für „born straig“ (zu deutsch glatt) und „BB“ steht für „born bald“ (zu deutsch kahl) und bezeichnet Kitten, die ihr Fell erst nach Wochen entwickeln.

Im Körperbau ist die LaPerm-Katze ein mittelgroßes Tier – weder zu muskulös, noch zu filigran. Die LaPerm-Katze ist ein sportliches Mittelmaß. Kater können drei bis fünf Kilogramm schwer werden, Katzen wiegen meist zwischen 2,5 und vier Kilogramm. Die LaPerm-Katze ist ein muskulöses Tier mit mittellangen Beinen. Ihre Vorderbeine können dabei kürzer als die Hinterbeine sein. Sie hat runde Pfoten, ihr Schwanz ist buschig.

Der Kopf der LaPerm-Katze ist keilförmig. Darin bestechen die ausdrucksstarken und mandelförmigen Augen, die alle Farben besitzen können. Aber auch die runden Schnurrhaarkissen sind charakteristisch. Diese Rasse hat ein starkes Kinn sowie eine breite und gerade Nase. Die großen Ohren der LaPerm-Katze sind ebenfalls behaart.

Wie ist der Charakter einer LaPerm-Katze?

Im Gegensatz zu ihren Geschwistern zog Urkatze „Curly“ die Gesellschaft ihrer Halterin dem Toben im Freigang vor. Dieser Charakterzug ist typisch für die LaPerm-Katze. Sie ist sehr menschenbezogen. Innerhalb einer Familie sucht sie sich nicht selten einen Lieblingsmenschen aus, dem sie dann auf Schritt und Tritt folgt. Sie möchte permanent schmusen, am liebsten dauerhaft gekrault werden und fordert extrem häufig mit dem Reiben ihres Kopfes am Besitzer dazu auf.

Hat die Katze keinen Erfolg mit ihrer Kuschelaufforderung, erkundet sie jedoch auch neugierig ihr Gebiet. Besonders junge Tiere lieben das Klettern, Toben und Spielen. Doch gegenüber anderen Rassen geht diese Katze dabei eher vorsichtig ans Werk. Dennoch ist die LaPerm-Katze schnell lernfähig und fügt sich zügig in das alltägliche Leben ein.

Andere Artgenossen akzeptiert sie ohne Probleme, auch wenn sie sich deutlich weniger für die Katzen als für den Menschen interessiert. Auch mit Hunden kommt sie gut zurecht. Die Mitbewohner einer LaPerm-Katze sollten jedoch nicht zu ruhig sein, da diese sich schnell von ihrer Art genervt zeigen können. Denn nur selten beschäftigt sich diese Katze allein mit Spielzeug und Kratzbaum.

Die LaPerm-Katze ist aufgrund ihrer Zutraulichkeit besonders für Familien mit Kindern geeignet. Auch Kunststücken beim Spielen ist sie nicht abgeneigt. Aber auch dem Single ist sie eine sehr anhängliche und verschmuste Begleitung – solange der Lieblingsmensch auch Zeit für viele Streicheleinheiten hat.

Was ist bei der Haltung einer LaPerm-Katze zu beachten?

Ihre Anhänglichkeit und Menschenbezogenheit macht diese Rasse besonders gut für die Wohnungshaltung geeignet. Einen gesicherten Balkon verschmäht die LaPerm-Katze dennoch nicht. Freigang ist zwar möglich – doch eine LaPerm-Katze kehrt ziemlich schnell zu ihrem geliebten Mensch nach Hause zurück.

Zudem sollte ihr Lieblingsmensch gern und viel Zeit für sie haben. Ein berufstätiger Single, der kaum zu Hause ist, sollte sich besser keine LaPerm-Katze anschaffen. Denn auch eine Zweitkatze ist kein adäquater Ersatz für Herrchen oder Frauchen, auch wenn sie gern gesehen ist. Neben Katzen werden auch Hunde akzeptiert, auch wenn sie deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommen.

Auch wenn die LaPerm-Katze sich eher selten mit sich selbst beschäftigt, sollten Kletter- und Kratzmöglichkeiten zur Genüge in der Wohnung vorhanden sein. Auch Spielzeug verschmäht das Tier nicht – doch auch hier nutzt die Katze es am liebsten mit dem Menschen gemeinsam.

Sowohl in der Langhaar- als auch in der Kurzhaarvariante ist das Fell der LaPerm-Katze pflegeleicht – sie kümmert sich weitestgehend selbst um ihre Fellpflege. Es sind kaum Verfilzungen in den lockigen Haaren zu finden, sodass nur gelegentliches Bürsten notwendig wird. Da die LaPerm-Katze jedoch jegliche Zuwendung liebt, ist sie über eine gesonderte und eigentlich nicht notwendige Bürstenstunde nicht böse.

Auch haart die LaPerm-Katze wenig. Lediglich im Sommer können einige Haare auf Teppich und Co gefunden werden. Ab und an ein Bad kann die Locken wieder sichtbarer machen.

Da diese Rasse noch sehr jung ist, sind die Preise für ein Tier extrem hoch. Zwischen 600 und 1300 Euro muss ein Halter für ein gelocktes Jungtier zahlen. Glatthaarige Vertreter der Rasse kosten deutlich weniger.

Welche Krankheiten oder Gendefekte können bei der LaPerm-Katze auftreten?

Aufgrund ihrer Abstammung von der Hauskatze und dem jungen Alter der Rasse sind bisher keine Krankheiten bekannt, die erblich bedingt auftreten können. Im Gegenteil: Die LaPerm-Katze gilt als robust und kann bis zu 15, 16 oder 17 Jahre alt werden.

Dennoch bleibt die LaPerm-Katze natürlich nicht von den typischen Katzenerkrankungen verschont. Katzenschnupfen, Katzenseuche oder Magen-Darm-Infektionen können auch die LaPerm-Katze ereilen. Daher sollten auch bei ihr unbedingt die notwendigen Impfungen beim Tierarzt vorgenommen werden.

Nur die wenigsten LaPerm-Katzen sind auch Freigänger. Diese seltenen Exemplare muss der Halter vor Parasitenbefall mit Halsbändern und Co schützen. Auch eine Impfung gegen Tollwut und Leukose sollte hier Pflicht sein. Weitere Erfahrungen und Forschung bezüglich der Gesundheit der LaPerm-Katze sind erst in den nächsten Jahren zu erwarten.

Zusammenfassung

Der lockige Schmuser – so wird die LaPerm-Katze auch gern genannt. Denn ihr Markenzeichen ist das lockige Fell in allen Farbvarianten. Ihr Charakter ist vor allem von einer Eigenschaft geprägt: Sie hängt sehr am Menschen. Die LaPerm-Katze schmust unheimlich gern und braucht daher einen Halter mit viel Zeit und Zuwendung.

Artikelbild: Creative-Commons-Lizenz Bebopscrx / commons.wikimedia.org