Burmilla-Katze

Burmilla-Katze

Sie ist in Deutschland noch eher unbekannt und in Großbritannien durch eine zufällige Kreuzung entstanden: Die Burmilla-Katze ist nicht nur wunderschön, sondern auch ein verschmuster und anhänglicher Begleiter in der eigenen Wohnung.

Die Burmilla-Katze – Steckbrief

  • Ursprungsland: Großbritannien
  • Felllänge: kurz
  • Fellfarben: Weiß, Silber, Schwarz, Blau, Zimt und andere
  • Augenfarbe: Grün, Bernsteinfarben
  • Größe: mittelgroß
  • Gewicht: 2,5 bis 6,5 Kilogramm
  • Bewegungsdrang: mittel
  • Pflegeaufwand: mittel

Herkunft und Geschichte der Burmilla-Katze

Die Rasse der Burmilla-Katze ist sehr jung, sie wurde erst im Jahr 1996 als eigenständige Rasse anerkannt. Ebenso wenig war sie als eigenständige Art geplant, ist sie doch vielmehr aus einer zufälligen Kreuzung hervorgegangen.

Im September 1981 sollte der Vater der Rasse „Jemarie Sanquist“ kastriert werden. Der Chinchilla-Perser wurde daher in das Arbeitszimmer der Baroness Miranda von Kirchberg gesperrt, um nicht der gerade zeugungsfähigen Burma-Katze „Faberge“ über den Weg zu laufen.

Doch die Haushaltshilfe hatte Mitleid und ließ den Kater aus dem Zimmer. Zwei Monate später brachte „Faberge“ die ersten Nachkommen dieser Rasse zur Welt. Die Baroness war so beeindruckt von den Tieren, dass sie die Paarung mehrfach wiederholte. Diese Entstehungsgeschichte lässt so manchen Experten urteilen, dass die Burmilla-Katze „ein Kind der Liebe“ sei.

Die Rasse schaffte den Sprung in andere Länder, 1984 begannen Züchter in Dänemark ihre Vermehrung. Dennoch ist die Burmilla-Katze heutzutage sehr selten und in Deutschland kaum anzutreffen.

Auch der Name „Burmilla“ entstammt den beiden Eltern. Die Bezeichnung ist eine Ableitung der Rassen Burma und Chinchilla.

Wie sieht die Burmilla-Katze aus?

Sie wird häufig als die sanfte Katze im Silbermantel bezeichnet. Dennoch ist dieses Tier längst nicht so zart, wie ihre Erscheinung vermuten lässt. Die Burmilla-Katze ist kräftig, mittelgroß und hat einen besonders eleganten Körperbau. Ihre schlanken Beine und die zierlichen Pfoten unterstützten ihre Eleganz. Trotzdem ist die Burmilla-Katze muskulös. Ihre Brust ist kräftig, der Rücken gerade. Ihr Schwanz ist mittellang und hat eine rundliche Spitze.

Auch der Kopf weist eine harmonische, runde Form auf. Die Ohren sind weit auseinander, das Gesicht weist häufig sogenannte Katerbacken auf. Gemeinsam mit der Nase, die einen Stopp besitzt, wirkt das Gesicht dadurch sehr babyhaft. Darin stechen besonders die großen, leuchtenden Augen hervor, die grün oder bernsteinfarben sind. Sie haben eine dunkle Umrandung, die den Ausdruck der Augen verstärkt – mancher sagt, sie wirke dadurch wie geschminkt.

Das Fell der Burmilla-Katze ist etwas Besonderes: Es ist kurz und anliegend, beinhaltet dennoch eine Unterwolle. Zudem ist das Fell am Unterkörper heller als am Rücken. Es kann sich während des Katzenlebens verändern.

Jedes einzelne Haar ist eine Besonderheit, denn jedes Exemplar ist mindestens zweifarbig. In manchen Fällen ist die Färbung auf der Hälfte geteilt, bei anderen ist nur die Haarspitze gefärbt. Diese Katzen erscheinen weiß, da dies die Grundfarbe des Fells ist.

In der Rassenanerkennung ist die Färbung des Fells in zwei Gruppen eingeteilt: mit Rotanteil und ohne. Zu beiden Gruppen gehören unter anderem die Farben Schwarz, Blau, Flieder, Zimt oder Braun. Bei der zweiten Gruppe sind Creme- und Rotfärbungen hinzugefügt. Diese Erscheinung wird auch Schildpattmuster genannt.

Wie ist der Charakter einer Burmilla-Katze?

Wer sich eine Burmilla-Katze als Begleiter aussucht, bekommt einen verschmusten und kuscheligen Gesellen. Denn sie vereint die Charaktereigenschaften von Burma und Chinchilla-Perser. Diese Rasse gilt als freundlich, ausgeglichen und besonders menschenbezogen. Das macht die Burmilla ideal als Haustier in Familien. Denn auch mit Kindern geht diese Katze sehr geduldig um, sogar Kleinkinder bringen sie nicht so schnell aus der Ruhe – sie zeigt sich niemals aggressiv. Auch für Erstkatzenhalter ist sie das ideale Haustier.

Alleinsein behagt ihr gar nicht. Die Burmilla-Katze weiß, sich immer in Szene zu setzen und ihre Anwesenheit zu zeigen. Nicht selten spaziert sie über die Tastatur, wenn Herrchen für ihren Geschmack zu lange am Computer sitzt. Auch liebt sie ihren Schlafplatz in der Nähe ihres menschlichen Begleiters. Zudem verfügt die Rasse über ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Nicht nur mit Artgenossen versteht sich die Burmilla-Katze sehr gut. Auch mit Hunden kommt sie gut zurecht, wenn die Tiere von früh an aneinander gewöhnt werden. Andere Haustiere werden ebenfalls meist ohne Probleme akzeptiert.

Aber auch ihr Spieltrieb ist ausgeprägt. Die aktive Katze fordert gern zu einer Spieleinheit auf. Zudem ist sie gelehrig und intelligent. Mit etwas Geduld kann ihr auch das eine oder andere Kunststück beigebracht werden. Jedoch reicht ihr Bewegungsdrang meist für die Wohnung aus – die Burmilla bevorzugt die Menschennähe vor dem Freigang. Halter einer Burmilla-Katze sollten daher viel Zeit für sie einplanen. Ist das nicht möglich, leistet eine Zweitkatze vor allem im Singlehaushalt gute Gesellschaft.

Ruhig ist es mit einer Burmilla-Katze jedoch nie, denn diese Tiere sind sehr gesprächig. Sie kommentieren gern dies oder jenes und verständigen sich auch unter ihren Artgenossen mit Lauten. Auch zu wenig Beachtung wird oft lautstark kommentiert. Ist der Hunger groß, wird das ebenfalls mit lautem Miauen aus tiefster Kehle kundgetan.

Was ist bei der Haltung einer Burmilla-Katze zu beachten?

Sie braucht viel Zuwendung und will nicht gern lange allein sein. In Singlehaushalten empfiehlt es sich daher immer, zur Burmilla-Katze eine Zweitkatze zu halten. Eine Wohnung reicht als zu Hause für diese Katze vollkommen aus, denn die Burmillas brauchen nicht viel Platz zum Toben.

Jedoch sollten die Räume auch nicht zu klein sein. Klettergelegenheiten und Krallenschärfer nimmt die Burmilla-Katze sehr gerne zur Beschäftigung in Beschlag. So manches Tier schätzt aber auch den Freilauf, welcher durch die Unterwolle ohne Bedenken gewährt werden kann. Auch die Sicherheit darf nicht zu kurz kommen: Gesicherte Fensterbänke und vernetzter Balkon sind ein Muss. Denn der muskulösen Katze ist kein Sprung zu hoch und kein Weg zu weit, wenn ihre Neugier geweckt ist.

Die Fellpflege ist ebenfalls nicht besonders aufwendig. Der Halter sollte lediglich einmal in der Woche zur Bürste greifen. Jedoch liebt diese Katze die Fellpflege besonders und ist daher nicht böse, wenn ihre Haare auch öfters gekämmt werden. Massage- oder Gumminoppenbürsten sind als Wohlfühlaccessoire sehr willkommen. Auch ist diese Rasse nicht besonders wasserscheu und lässt auch einen nassen Waschlappen über sich ergehen. Einmal in der Woche angewendet, bringt dieser wieder Glanz ins Fell.

Wer viel Zeit hat, kann mit der Burmilla-Katze neben den zahlreichen Spieleinheiten auch Clickertraining und Cat-Agility ausprobieren. Denn sie ist gelehrig und wissbegierig. Die berühmten „fünf verrückten Minuten“ einer Katze können bei der Burmilla auch deutlich länger ausfallen. Hierzu braucht es nicht viele Utensilien, jedoch das eine oder andere Leckerli zur Belohnung. Die Ernährung selbst sollte bei dieser Rasse besonders ausgewogen sein, da Burmillas zu Allergien neigen.

Welche Krankheiten oder Gendefekte können bei der Burmilla-Katze auftreten?

Allgemein gilt die Rasse der Burmillas als robust und gesund – sie verfügt über ein gutes Immunsystem. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt zwischen 15 und 20 Jahren. Dennoch hat sie von den Persern die Veranlagung zur „Polyzystischen Nierenerkrankung“ (PKD) geerbt. Diese Erkrankung wird über die Gene weitergegeben und kann nicht geheilt werden. Ein Blick in den Stammbaum und die Krankheitsgeschichte der Eltern sollte daher Pflicht sein.

Zudem haben Experten festgestellt, dass die Burmilla-Katze nicht selten unter Allergien leidet. Häufiges Niesen, Husten, tränende Augen und Ausschläge sollten dem Halter daher ein Warnzeichen sein und ein Besuch beim Tierarzt angestrebt werden. Eine plötzliche Futterumstellung verträgt die Burmilla-Katze daher weniger. Auf die Mundhygiene sollte der Halter einer Burmilla-Katze ebenfalls achten. Zahnbürsten und Pflegesnacks sind ihr ebenso willkommen, um Plaque und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen.

Die Burmilla-Rasse ist eine noch sehr junge und unbekannte Art. Daher gibt es auch im gesundheitlichen Sektor bisher nur wenige Erfahrungen. Weitere Erbkrankheiten können daher beim jetzigen Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden. Umso wichtiger ist es, dass der Halter einer Burmilla-Katze besonders aufmerksam ist und Veränderungen sofort bemerkt. Übliche Impfungen und Vorbeugungsmaßnahmen bekommen daher auch eine besondere Wichtigkeit. Bei Freigängern ist der Schutz gegen Flöhe, Zecken und Co ebenso ein Muss.

Zusammenfassung

Sie gilt als die sanfte, silberne Schönheit. Die Burmilla-Katze ist nicht nur optisch eine besondere Rasse. Auch ihre Menschenbezogenheit und das aktive Mundwerk machen sie zu einer Ausnahmeerscheinung. Die junge Rasse liebt viel Gesellschaft und ist daher besonders für Familien geeignet. Burmillas gelten als besonders gesund und können bis zu 20 Jahre ihr Herrchen begleiten.

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