Katzenalter

Katzenalter

Jeder Katzenbesitzer hat sich schon einmal gefragt: „Wie viele Jahre hätte die Katze auf dem Buckel, wenn sie ein Mensch wäre?“ Tatsächlich gibt es zahlreiche Faustregeln und Berechnungsformeln, um die Katzen- in Menschenjahre umzurechnen, jedoch sind die meisten davon unzuverlässig. Die frühe Entwicklung von Katzen geschieht nämlich geradezu im Zeitraffer. Erst ab circa dem zweiten Lebensjahr verläuft der Alterungsprozess linear und kann mithilfe von Umrechnungsformeln in etwa auf Menschenjahre übertragen werden. Aussagekräftiger sind jedoch erprobte Tabellen zur Altersbestimmung.

Katzenalter in Menschenjahren in der Übersicht

Die bisher meist gültige Faustregel, das Katzenalter mit sieben zu multiplizieren, um die Menschenjahre zu errechnen, gilt als überholt und falsch. Ganz verallgemeinern lässt sich das Katzenalter ohnehin nicht, da es rassetypische Entwicklungsunterschiede gibt. Dadurch haben auch nicht alle Katzen die gleiche Lebenserwartung. Neue Erkenntnisse führen jedoch zu den Ergebnissen, die in dieser Tabelle zusammengefasst sind:

Entwicklungsphase Alter der Katze Alter des Menschen
Baby 0 – 1 Monat 0 – 1 Jahr
Kleinkind 2 – 3 Monate 3 – 5 Jahre
Kind 4 Monate 7 – 8 Jahre
Teenager 6 Monate 12 Jahre
  12 Monate 15 – 16 Jahre
Erwachsener 18 Monate 20 – 21 Jahre
  2 Jahre 24 Jahre
  3 Jahre 28 Jahre
  4 Jahre 32 Jahre
  5 Jahre 36 Jahre
  6 Jahre 40 Jahre
  7 Jahre 44 Jahre
  8 Jahre 48 Jahre
  9 Jahre 52 Jahre
  10 Jahre 56 Jahre
Rentner 11 Jahre 61 Jahre
  12 Jahre 66 Jahre
  13 Jahre 71 Jahre
  14 Jahre 76 Jahre
  15 Jahre 81 Jahre
  16 Jahre 86 Jahre
  17 Jahre 91 Jahre
  18 Jahre 96 Jahre
  19 Jahre 101 Jahre
  20 Jahre 106 Jahre

Entwicklungsstadien der Katze

Sobald eine Katze den ersten Lebensmonat vollendet hat, entspricht dieses Alter der Entwicklung eines einjährigen Menschenbabys. In den nächsten Monaten durchläuft das Kitten die Stadien der menschlichen Kindheit gewissermaßen im Schnelldurchlauf. Das aufgeweckte und meist sehr hungrige Kitten entwickelt sich rasch zum Draufgänger und testet bewusst Grenzen aus. Im Alter von sechs Monaten kommt die junge Katze gewissermaßen in die Pubertät. Vorsicht ist nun bei Vorhängen und Polstermöbeln geboten, die gerne zum Klettern verwendet werden, wenn nicht genug andere Möglichkeiten zum Toben, Spielen, Kratzen und Klettern geboten werden. In dieser Zeit erreicht die Katze die Geschlechtsreife. Etwa ab dem siebenten Monat empfiehlt sich die Kastration von Katzen.

Vor allem Wohnungskatzen – insbesondere Kater – beginnen jetzt ihr Revier zu markieren. Mehrmals täglich werden Bäume, Hecken oder in der Wohnung Sofa, Regale und Kratzbäume mit Urin besprüht. Um diesen unangenehmen Nebeneffekt der Geschlechtsreife zu vermeiden, sollte die Kastration frühzeitig geplant werden. Auch weibliche Katzen können sprühen. Wird die weibliche Katze nicht zur Zucht verwendet, ist eine Kastration wichtig, um Krankheiten wie Eierstock- oder Gebärmutterkrebs vorzubeugen. Werden die Tiere als Freigänger gehalten, ist eine Kastration auch deshalb wichtig, damit sie auf der Suche nach einem Geschlechtspartner nicht zu weit vom Revier abkommen oder im Eifer der Gefühle unter dem Auto landen. Mit etwa eineinhalb Jahren ist die Katze ausgewachsen und wäre in Menschenjahren etwa zwanzig Jahre alt.

Bei besonders großen Rassen kann die Entwicklung jedoch länger dauern. Waldkatzen, Maine Coones und andere größere Katzenrassen gelten zum Teil erst mit drei bis fünf Jahren als ausgewachsen. Sie erreichen häufig auch erst später als andere Rassen die Geschlechtsreife. Ab etwa dem zehnten Lebensjahr gehört der Stubentiger zu den Senioren. Eine zehnjährige Katze wäre etwa sechzig Jahre alt, wenn sie ein Mensch wäre. Freilebende Katzen und Wildkatzen erreichen dieses Alter jedoch häufig nicht.

Lebenserwartung von Katzen

Statistisch gesehen wird eine Katze in freier Wildbahn etwa fünf bis acht Jahre alt. Zu groß sind die Gefahren durch den Straßenverkehr, andere Wildtiere wie Füchse, Dachse oder Bären und Krankheit. Freilebende Katzen genießen nicht die gleiche medizinische Versorgung und leiden oft an Parasitenbefall sowie an Unterernährung.

Katzen in der heimischen Umgebung können gut fünfzehn Jahre alt werden. Manche Exemplare werden über zwanzig Jahre alt. Traditionell haben Schlankrassen wie Siam- und Thaikatzen eine relativ hohe Lebenserwartung, während andere Rassekatzen meist nicht viel älter als dreizehn bis fünfzehn Jahre werden. Die „gewöhnliche“ Hauskatze kann bei guter Pflege und regelmäßiger medizinischer Versorgung durchaus die 20-Jahr-Marke knacken. Die bisher älteste bekannte Katze lebte in den USA. Sie starb am 6. August 2005 im Alter von sage und schreibe 38 Jahren und drei Tagen, was einem menschlichen Alter von weit über 150 Jahren gleich käme. Die mit dem Guinness-Weltrekord ausgezeichnete älteste Katze der Welt namens Creme Puff trat damit in die Fußstapfen von Grandpa Rex Allen, der zuvor den Rekord mit 34 Jahren und zwei Monaten gehalten hatte. Interessant an der Geschichte ist vor allem, dass sowohl Creme Puff, als auch Grandpa Rex Allen Katzen im Haushalt des Texaners Jake Perry waren. Das Geheimnis des hohen Alters liegt vielleicht in der sehr speziellen Diät: Perry fütterte seinen Katzen so ungewöhnliche Speisen wie Spargel, Brokkoli und Kaffee neben deftigen Gerichten wie Schinken, Speck und Sahne.

Die Pflege im Alter

Damit die Katze ein stattliches Alter erreicht, ist gute Pflege wichtig. Vor allem kastrierte und ältere Katzen entwickeln schnell einmal Fettpölsterchen, wenn sie zu viel fressen bei zu wenig Bewegung. Diesem Phänomen sollte frühzeitig vorgebeugt werden, indem regelmäßig mit der Katze gespielt wird und ihr genügend Aktivitätsmöglichkeiten geboten werden. Im Idealfall hat sie einen Artgenossen zum Spielen und Toben. Hat die Katze jedoch über Jahre allein gelebt, kann es schwierig werden, sie an einen Artgenossen zu gewöhnen. Daher sollten Katze frühzeitig sozialisiert werden und Kontakt zu anderen Jungtieren bekommen bzw. mit ihnen aufwachsen. Wer seiner Katze Trockenfutter zum Fressen gibt, muss besonders auf das Gewicht achten. Oft ist Getreide enthalten, welches Fettleibigkeit, Nierenerkrankungen und weitere Erkrankungen wie Diabetes fördern kann. Damit die Katze ihre Zähne wetzen kann, ist rohes Fleisch – jedoch kein Schweinefleisch – die bessere Wahl.

Werden der Katze rohe Hühnerkeulen oder -flügel angeboten, kann sie auch an den Knochen nagen. Gekochtes Geflügel sollte jedoch stets ohne Knochen gereicht werden, da diese sonst splittern können. Es besteht Verletzungs- und Erstickungsgefahr.

Mit dem Alter lassen auch bei Katze verschiedene Körperfunktionen nach. Sie ist nicht mehr so agil, hat ein höheres Bedürfnis nach Ruhe und schläft mehr. Sie isst darüber hinaus weniger und hat zuweilen weniger Appetit, weil der Geruchssinn nachlässt. Manchmal muss die Seniorenkatze regelrecht ans Essen erinnert werden, weswegen der Napf ihr nachgetragen werden muss.

Wird das Futter leicht angewärmt, riecht es intensiver. Außerdem können stark duftende Zutaten untergemischt werden, um der Mieze das Futter schmackhaft zu machen, zum Beispiel mit Fisch oder Leber.

Während Jungkatzen durchaus eine 50-Gramm-Mahlzeit in Windeseile alleine verschlingen können, vertragen Senioren nur kleinere Portionen. Daher sollte die Katze häufiger mit kleineren Portionen gefüttert werden, um den Tagesbedarf zu decken.

Wie ältere Menschen können auch Seniorenkatzen eine gewisse Alterssenilität entwickeln. Sie wirken manchmal etwas verwirrt oder tüddelig. Auf Veränderungen reagieren sie schreckhafter als zuvor oder sogar mit Aggression. Die ältere Katze ist ansonsten jedoch meist anhänglicher und besteht auf mehr Schmuseeinheiten. Erhält sie genügend Aufmerksamkeit und Pflege, steht einem langen Katzenleben nichts im Wege.

Zusammenfassung

Die Lebenserwartung von Katzen hängt von vielen Faktoren wie Veranlagung, Gewicht, individuelle Gesundheit, Ernährung und medizinische Versorgung ab. Grundsätzlich werden Wohnungskatzen älter als freilebende Katzen. Um herauszufinden, wie alt die Katze in Menschenjahren wäre, bieten sich entsprechende Tabellen an. Bestimmte Rassen weichen von diesen Übersichtstabellen zum Katzenalter und zur Katzenentwicklung jedoch ab.

Artikelbild: © Victority / Bigstock.com

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