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Katze oder Kater?

Viele Menschen möchten sich ein Haustier zulegen, wissen aber nicht so recht, für welches Tier sie sich entscheiden sollen. Immerhin handelt es sich dabei um eine Entscheidung, welche für viele Jahre gefällt werden muss. Nachdem viele Auswahlkriterien abgewägt wurden, fällt die Wahl nicht selten auf eine Katze. Aber was genau passt nun eigentlich zu Ihnen? Katze oder Kater? Immerhin gibt es da auch geschlechtsspezifische Unterschiede im Sozialverhalten der Hauskatze.

Das Sozialverhalten von Hauskatzen

Bei allen Tieren und somit auch bei Katzen gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede im Sozialverhalten, die sich insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Lebensweise beider Geschlechter im Laufe der Zeit entwickelt haben. Dies kommt teilweise durch die Erziehung, teilweise auch durch das Paarungsverhalten. Dadurch wird das gesamte Verhalten der Tiere beeinflusst. Je nach Geschlecht zeigen Katzen daher einen anderen Charakter.

Der Kater: Nicht so reinlich wie die Katze

Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass Kater nicht so reinlich sind wie das weibliche Geschlecht. Verhaltensforscher konnten nachweisen, dass sich ein Kater deutlich weniger der Fellpflege hingibt als es die Katze tut. Ein Kater kümmert sich auch nicht um die Aufzucht der Jungen, dies überlässt er in der Regel der Katze. In den meisten Fällen sind Kater Einzelgänger, oder aber sie verbünden sich mit anderen Katern und verbringen die Zeit damit, gegenseitig ihre Kräfte zu messen. Kater sind häufig Freigänger.

Es heißt zwar, dass Kater, wenn sie kastriert sind, eher zu Hause bleiben, verschmuster werden und auch insgesamt ein ruhigeres Leben führen. Doch die Erfahrung hat schon oft gezeigt, dass Kater auch nach einer frühzeitigen Kastration noch zu echten Streunern werden können und mitunter mehrere Tage unterwegs sind.

Die Katze: Aufopfernd und fürsorglich

Eine weibliche Katze ist überaus aufopfernd und fürsorglich. Sie kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs. Genauso, wie sie sich um ihre kleinen Kätzchen kümmern, kümmern sie sich auch um den Menschen. So kommt es nicht selten vor, dass eine Katze lange Zeit verschmust bei ihrem Menschen liegt, wenn der sich einmal nicht wohlfühlen sollte. Viele Katzen gehen aber auch dazu über, ihrer Bezugsperson ihre Dankbarkeit mit dem wertvollsten Geschenk zu zeigen, das eine Katze machen kann: Sie bringen regelmäßig eine Maus nach Hause. Es gibt aber auch viele Katzen, die nicht nur ihr eigenes Fell putzen, sondern auch die Haare ihres Menschen.

Katzen sind sehr hoch entwickelte Tiere. Individualität ist ihnen sehr wichtig. Deshalb kann es auch sein, dass sich das Verhalten zwischen Katze und Kater nicht viel voneinander unterscheidet. So gibt es etwa auch viele liebevolle Kater, die sich ebenso um den Nachwuchs kümmern und auch Katzen, die sich mit anderen Katzen prügeln.

Kampfstrategien der Hauskatze

Ein Kater zeigt, ebenso wie eigentlich alle männlichen Tiere, großes Imponiergehabe. Dadurch sehen Kater häufig recht imposant und stattlich aus, um möglichst groß und stark zu wirken. Damit möchten sie ihrem Gegenüber schon vor dem Kampf zeigen, dass sie unbesiegbar sind. Kater fixieren ihren Gegner und schätzen ihn möglichst genau ein. Kämpfe gehen in der Regel stets offensiv vonstatten. Dabei werden immer Kräfte gemessen. Dies ist übrigens auch so, wenn Sie selbst mit Ihrem Kater spielen, daher sollten Sie dies stets im Hinterkopf haben.

Anders als Kater, die aktiv auf den Feind zugehen und den Kampf regelrecht suchen, verhalten sich Katzen hingegen vielmehr defensiv. Sie kämpfen in der Regel nur, wenn eine fremde Katze in ihr Revier eindringt. Dies hat den Hintergrund, dass eine Katze mit Jungen darauf angewiesen ist, sich und ihren Nachwuchs ernähren zu können, wegen der Jungen aber sich nicht weit weg bewegen kann zum Jagen. Die Beute im eigenen Revier ist also ihre Ernährung, ihre Lebensgrundlage. Deshalb wird der Eindringling auch erbittert gejagt. Hat dieser jedoch das Revier wieder verlassen, hört für die weibliche Katze der Kampf wieder auf. Für sie steht alles auf Verteidigung, nicht auf Angriff.

Weibliche Katzen verteidigen sich und ihren Nachwuchs aber auch gegen Fressfeinde oder wenn sie eine akute Bedrohung wahrnehmen. Eine solche Bedrohung kann beispielsweise ein Hund sein, aber auch fremde Menschen oder der Tierarzt.

Hauskatzen im Alltag

Bei einem Kater müssen Sie immer damit rechnen, dass er, wenn er das Haus verlässt, eventuell mit Blessuren nach Hause kommen könnte. Vor während der ersten zwei bis drei Lebensjahre hat er seine Sturm- und Drangzeit, in der er sich gerne weit von seinem Zuhause entfernt und auf einen regelrechten Kreuzzug geht. Wunden durch Kämpfe mit anderen Katern bleiben dabei oftmals nicht aus. Bei einem Weibchen hingegen kommt dies meist nicht vor. Doch auch sie können auch ganz anders, wenn es die Situation erfordert. Doch grundsätzlich spielt vor allem der jeweilige Charakter des Tieres eine wesentliche Rolle, wie es sich verhält.
Hat eine Katze Junge, dann müssen Sie sprichwortlich auf alles gefasst sein. Selbst die liebste, verspielteste und verschmusteste Katze kann, wenn sie Nachwuchs hat, zu einer regelrechten Furie werden, wenn es darum geht, diesen zu schützen – wenn es sein muss sogar auf Kosten ihres eigenen Lebens. Sonst souveräne Muttertiere reagieren daher oft plötzlich aggressiv.

Niemals allein

Eine Katze sollte, außer es ist nicht anders möglich, niemals allein gehalten werden. Wenn Sie planen, eine Katze anzuschaffen, sollten Sie sich im Idealfall immer für ein Pärchen entscheiden – am besten Kater und Katze. Dadurch lernen sie ein ganz anderes Sozialverhalten und können ihren Charakter ganz anders prägen als in Einzelhaltung.

Zusammenfassung

Ob Sie sich nun für eine Katze oder einen Kater entscheiden, macht grundlegend erst mal keinen Unterschied. Zwar spielt das Geschlecht durchaus auch eine Rolle, doch in vielen Dingen ist es der Charakter, der eine Hauskatze ausmacht. Am besten entscheiden Sie sich von vornherein für die Anschaffung von zwei Tieren beider Geschlechter. So können beide Tiere regelmäßig spielerisch für den Ernstfall üben.

Artikelbild: © Okssi / Shutterstock

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