Flöhe-Katze

Flöhe bei Katze

Flöhe kann sich die Katze schnell einmal einfangen. Statistisch gesehen ist jede fünfte Katze mindestens einmal betroffen. Doch vor allem Freigängerkatzen laufen Gefahr die Plagegeister aus dem Garten, Wald oder von der Wiese mit nach Hause zu nehmen. Dort werden die blutsaugenden Insekten nicht nur für die Katze, sondern auch für den Menschen zur Plage. Um eine gründliche Reinigung der eigenen vier Wände kommt der Katzenbesitzer nicht herum.

Vorsicht, Flöhe in der Wohnung

Bringt die Katze erst einmal Flöhe mit nach Hause, verbreitet sich die Plage in Windeseile in der ganzen Wohnung. Die blutsaugenden Insekten mit einem beeindruckenden Sprungvermögen von mehr als einem Meter verteilen sich nicht nur schnell von Katze zu Katze, sondern auch auf den Menschen und in der gesamten Wohnung. Die weiblichen Flöhe legen etwa 20 porzellanfarbene Eier am Tag direkt in das Fell der betroffenen Katze. Die Katze verteilt die Eier anschließend in der Wohnung, vorzugsweise an Liege- und Schlafplätzen. In der mollig-warmen Umgebung fühlen sich die schlüpfenden Larven besonders wohl. Die beinlosen Flohlarven, die mit feinen Härchen ausgestattet sind, entwickeln sich über Puppenstadien hin zum ausgewachsenen Floh. Nach etwa drei Wochen ist die Entwicklung abgeschlossen und der Befall wird durch juckende Flohstiche und ein gesteigertes Putzverhalten an der Katze sichtbar.

Die eigentlichen Plagegeister sind nämlich nur die erwachsenen Flöhe. Sie stechen mit speziellen Mundwerkzeugen ihre Opfer und injizieren mit ihrem Speichel einen Wirkstoff, der die Blutgerinnung verhindert – und oft auch Krankheitserreger enthält. Manche Katzen reagieren zudem allergisch auf den Flohspeichel, was sich durch juckende Hautentzündungen vor allem an den Gliedmaßen und im Rückenbereich zeigt. Ein fortgeschrittener Flohbefall lässt sich erfühlen. Die Hinterlassenschaften des Flohs bleiben als kleine, dunkle Krümel im Fell zurück und sind beim Streicheln der Katze spürbar: Das Fell fühlt sich sandig und strohig an. Um einen Flohbefall nachzuweisen, brauchen Sie nur ein feuchtes Stück Küchen- oder Klopapier unter die Katze zu legen und mit einem Kamm durch das Fell der Katze zu gehen. Das Papier wird sich dann durch den Flohkot bräunlichrot färben.

Flöhe effektiv bekämpfen – so geht’s

Um Flöhe effektiv zu bekämpfen, muss zunächst einmal die Katze selbst behandelt werden. Beim Tierarzt sind bestimmte Präparate erhältlich, die entweder als Kontaktgift, Fraßgift oder Entwicklungshemmer wirken. Am gängigsten sind die sogenannten Spot-on-Mittel. Das flüssige Gift aus der Ampulle wird der Katze in den Nacken getropft, damit die Katze selbst den Wirkstoff nicht ablecken kann. Der Wirkstoff gelangt über die Haut ins Blut der Katze und wird schließlich durch den blutsaugenden Parasiten aufgenommen. Für den Floh wird das Blut so zur fatalen Mahlzeit. Zusätzlich sollte die Katze regelmäßig mit einem Flohkamm gekämmt werden, um Eier, Kot und Flöhe aus dem Fell zu entfernen.

Gleichzeitig muss die Wohnumgebung der Katze gründlich gereinigt werden, um die Flohplage nachhaltig loszuwerden. Die Katze verteilt die Eier überall dorthin, wo sie sich am liebsten aufhält.

Reinigen Sie daher beliebte Schlafplätze der Katze zuerst.

Saugen, Waschen und Dampfreinigen

Im ersten Schritt bietet sich der Staubsauger zur Reinigung an. Sobald der Flohbefall festgestellt wurde, sollte die Wohnung gründlich durchgesaugt werden. Vor allem Teppichböden sind gründlich zu reinigen. Hochflorige Teppiche sind dabei besonders schwierig zu reinigen. Denn die Flohlarven haften aufgrund ihrer Borsten besonders gut in den Textilien. Um der Plage Herr zu werden, sollten Sie mehrmals wöchentlich saugen und anschließend den Staubsaugerbeutel umgehend entsorgen. Teppichböden können zusätzlich mit speziellem Shampoo und einem Dampfreiniger behandelt werden.

Lieblingsdecken und Kuschelkissen der Katze gehören in die Waschmaschine. Wenn möglich, sollten die Textilien bei mindestens 60°C gewaschen werden. Wenn das nicht geht, bietet sich die nachträgliche Behandlung im Trockner an. Kratzbäume und andere Plätze sollten mit einem Dampfreiniger behandelt und anschließend abgesaugt werden. Wiederholen Sie die Prozedur nach spätestens drei Wochen, wenn ein weiterer Entwicklungszyklus der Flöhe abgeschlossen ist.

Im Handel sind chemische Umgebungssprays und Vernebler erhältlich, die jedoch sowohl beim Tier, als auch beim Menschen für gesundheitliche Schäden sorgen können. Von der Verwendung dieser chemischen Präparate in der Wohnung ist daher abzusehen.

Vorsorge gegen Flöhe

Viele Katzenbesitzer wünschen sich, die große Reinigungsprozedur der gesamten Wohnung zu vermeiden und greifen vor allem bei Freigängern auf Ungeziefer- bzw. Flohhalsbänder zurück. Der Hersteller verspricht durch Bernstein-Halsbänder oder andere Wirkstoffe einen effektiven Schutz vor Flöhen. Doch von der fraglichen Wirksamkeit der Halsbänder einmal abgesehen, gibt vor allem die Sicherheit der Katze Anlass zur Sorge. Beim Spielen und Klettern im Freien kann sich die Katze schnell einmal an Ästen oder Zäunen verheddern oder mit dem Halsband hängen bleiben. Die Strangulierungsgefahr von Halsbändern ist dementsprechend groß. Daher sollten Katzen keine Halsbänder tragen.

Stattdessen bieten sich natürliche Mittel zur Vorsorge gegen Flöhe an. Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure schützt wirksam gegen Zecken, wie erst kürzlich eine Studie der FU Berlin bestätigt hat. Aber auch andere Parasiten lassen sich mit Kokosöl abwehren, so auch Flöhe. 2014 hat ein junger Bayer mit seinem Beitrag für „Jugend forscht“ für Aufsehen gesorgt. Alexander Betz hat mithilfe seines Hundes nachgewiesen, dass Schwarzkümmelöl innerlich oder äußerlich angewendet gegen Zecken hilft. Die effektive Wirkung der Öle gegen Parasiten ist in der asiatischen Welt seit Jahrtausenden bekannt. Während chemische Abwehrstoffe mit Nebenwirkungen für Tier und Mensch einhergehen, kann Kokosöl bedenkenlos angewendet werden.

Schwarzkümmelöl darf im Gegensatz zu Kokosöl nur in geringen Mengen bei der Katze angewendet werden, da Katzen die enthaltenen Terpene nicht richtig abbauen können. Eine Überdosierung kann tödlich enden. Von der Anwendung von Teebaumöl oder Knoblauchprodukten, die immer wieder angepriesen werden, muss bei der Katze unbedingt abgesehen werden. Sie sind giftig.

Zusammenfassung

Je früher ein Flohbefall festgestellt wird, desto besser. Die Katze sollte sofort mit einem geeigneten Flohmittel behandelt werden, das beim Tierarzt erhältlich ist. Anschließend muss die Wohnung gründlich gereinigt werden. Teppiche, Sofa und Kratzbäume müssen regelmäßig abgesaugt und gegebenenfalls mit einem Dampfreiniger behandelt werden, bis die Flohplage bekämpft ist. Kissen, Decken und Bezüge sollten in der Waschmaschine gekocht werden. Wenn das nicht geht, kann der Trockner helfen die Parasiten abzutöten. Nach etwa vier Wochen mit regelmäßiger Reinigung sollte die Wohnung wieder flohfrei sein.

Artikelbild: © elwynn / Bigstock.com

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