Durchfall-Babykatze

Durchfall bei Babykatze

Armes kleines Kätzchen! Jeder Katzenbesitzer kennt es – ist die Katze krank, leidet man mit. Das gilt besonders für kleine hilflose Katzenbabies. Und nun quält die kleine Samtpfote ein Durchfall! Manchmal genügen ein paar Tage Schonkost und viel Flüssigkeit, um die Verdauung des Kätzchens wieder ins Lot zu bringen. Oft ist jedoch der Gang zum Tierarzt unvermeidbar. Woher Katzendurchfall kommt und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Durchfall kann harmlose Ursachen haben, aber gerade bei sehr jungen Katzen lohnt doch ein etwas genauerer Blick, denn bei diesen kann er eher ein Alarmzeichen sein als bei einem erwachsenen Tier.
Was ist Durchfall und was sind die Ursachen?

Durchfall ist genau genommen keine Krankheit an sich, sondern vielmehr ein Symptom, das auf verschiedene Krankheiten oder Unverträglichkeiten hindeuten kann. Tiere bekommen – wie Menschen übrigens auch – Durchfall, wenn der Körper ungeeignete Nahrung oder Giftstoffe so schnell wie möglich versucht auszuscheiden. Oft genügen ein paar Tage Schonkost bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Bringen diese Maßnahmen keine Besserung, ist ein Tierarzt zu Rate zu ziehen. Ein Durchfall kann nämlich auch eine Begleiterscheinung verschiedener Krankheiten sein.

Wie kann es zu Durchfall bei Katzen – insbesondere bei jungen – kommen?

Durchfall bei Katzenbabies sollte sehr ernst genommen werden!

Viele Faktoren können bei einer kleinen Katze Durchfall auslösen. Dazu gehören verdorbenes Futter, Würmer, Infektionen, Fremdkörper oder auch Vergiftungen. Mögliche Ursachen sind auch Erkrankungen der Schilddrüse, der Leber, der Bauchspeicheldrüse oder des Darmes. Aber auch psychische Ursachen wie Stress können zu einem Durchfall führen. Dazu gehört beispielsweise das zu frühe Absetzen von der Mutter und Umzug in eine neue Umgebung.
Durchfall entsteht vor allem durch folgende Faktoren bzw. Situationen:

Futtermittelunverträglichkeit

Auch Katzen können Allergien haben. Es kann gut sein, dass Ihre kleine Katze etwas Bestimmtes nicht verträgt und mit Durchfall reagiert. Um herauszufinden, ob das Kätzchen allergisch ist, muss es sich einer sogenannten „Eliminationsdiät“ unterziehen. Das bedeutet, das Tier bekommt über einen gewissen Zeitraum eine Diätnahrung, die sehr gut verträglich ist. Ihr Tierarzt wird sie da entsprechend beraten und das Richtige verschreiben. Dieser Nahrung werden dann in Abständen neue Komponenten hinzugefügt, so lange bis man festgestellt hat, welcher Nahrungsbestandteil der „Übeltäter“ ist.

Sprechen Sie eine solche Diät auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt ab!

Futtermittelumstellung

Sie wollen Ihrem Kätzchen möglichst viel Abwechslung bieten und geben ihm ein neues Futter, das es noch nicht kennt? Auch das kann zu Durchfall führen. Stellen Sie die Nahrung nicht zu schnell um, sondern gewöhnen Sie Ihre Samtpfote langsam daran. Mischen Sie dem bisherigen Futter das neue nach und nach in immer größeren Dosierung bei. So kann das Tierchen sich langsam daran gewöhnen.

Zu kalte Nahrung

Futter, das direkt aus dem Kühlschrank kommt, ist für Katzen – besonders für kleine – nicht geeignet!

Kuhmilch

Es ist leider noch immer ein verbreiteter Irrglaube, dass man Katzen mit Kuhmilch etwas Gutes tut. Geben Sie Ihrer Katze keine Kuhmilch! Kuhmilch ist für Kälbchen gemacht, nicht aber für Katzenkinder. Der in Kuhmilch enthaltene Milchzucker (Laktose) ist für Katzen schwer verdaulich und kann schlimme Verdauungsprobleme mit sich bringen. Spezielle Katzenmilch (z.B. von Whiskas) ist dagegen laktosereduziert und gut bekömmlich.

Infektionen

Das noch sehr empfindliche Verdauungssystem eines kleinen Kätzchens ist besonders anfällig für Infektionen. Dazu gehören Infektionen mit Bakterien, Viren oder auch Wurmbefall.

Innere Erkrankungen

Ebenfalls für Durchfall verantwortlich können Herz- Leber- Bauchspeicheldrüsen- oder Nierenerkrankungen sein. In diesem Fall wird der Durchfall auch mit entsprechener Schonkost nicht aufhören. Dann sollten Sie auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen.

Psychische Ursachen

Sie sind umgezogen? Oder haben vielleicht auch nur renoviert oder die Möbel umgestellt? Für Katzen sind solche Veränderungen der pure Stress. Das Gleiche gilt, wenn Sie sich eine zweite Katze holen, oder wenn es in Ihrer Familie Veränderungen gibt durch Trennung, Tod oder die Geburt eines Kindes. Viele Katzen reagieren körperlich auf solche Stresssituationen. Sobald sie sich aber an die neue Situation gewöhnt haben, verschwindet der psychisch bedingte Durchfall von selbst.

Was können Sie tun?

Neben ganz viel Liebe und Streicheleinheiten ist das Allerwichtigste: Das Tier muss ausreichend Flüssigkeit bekommen. Durchfall trocknet den Körper schnell aus, und gerade bei einer jungen Katze kann das dramatische Folgen haben! Sorgen Sie also dafür, dass das Kätzchen genügend Wasser trinkt.

Außerdem sollte sie leichtverdauliche Kost bekommen, um den Darm zu beruhigen und nicht weiter zu reizen. Von Fertigfutter ist also bei Durchfall abzuraten. Besser ist schonende Kost, die Sie auch einem kranken Kind vorsetzen würden. Dazu gehören:

  • gekochtes Hühnchenfleisch
  • gekochtes Putenfleisch
  • pürierte Karotten
  • gekochter Reis

Sie können auch etwas Hühnerbrühe zubereiten – selbstverständlich ungesalzen und dem Katzenbaby zu trinken geben oder z.B. mit gekochtem Reis vermischen.

Um die Darmflora zu beruhigen, können Sie der Katze auch Perenterol-Kapseln geben. Einfach die Kapsel öffnen und unters Futter mischen. Auch Heilerde ist hierfür sehr gut geeignet. Beides bekommen Sie in Apotheken und Drogeriemärkten.

Ein leichter Durchfall ist in vielen Fällen ungefährlich. Solange die Katze sich sonst normal verhält, aktiv ist und keinen schlappen, kranken Eindruck macht, vergeht er nach ein oder zwei Tagen Schonkost von allein.

Wann muss ich mit meiner Katze zum Tierarzt?

Ist dies jedoch nicht der Fall, lässt sich der Besuch eines Tierarztes nicht vermeiden. Ist der Durchfall von Anfang an sehr stark, sollten Sie am besten gleich zum Tierarzt, denn hier besteht die Gefahr einer Dehydrierung, und das gilt ganz besonders für kleine Katzen!

Auch wenn der Kot Blut enthält, die Katze Fieber hat, häufig erbricht bzw. allgemein krank und schlapp wirkt, sollten Sie den Gang zum Tierarzt nicht länger aufschieben. Denn dann liegt die Vermutung nahe, dass es sich nicht nur um „falsches Fressen“, sondern um eine ernsthafte Erkrankung handelt.

Stellen Sie sich für den Tierarztbesuch auf folgende Fragen ein:

  • Hat die Katze Schmerzen beim Toilettengang? Mauzt sie?
  • Schafft sie es evtl. gar nicht zur Toilette?
  • Enthält der Kot Blut?
  • Wie häufig ist der Durchfall?
  • Welche Farbe und Konsistenz hat er?

Generell gilt: Bei einer erwachsenen Katze sollten Sie nicht länger als 3 Tage mit dem Tierarztbesuch warten, bei einem Katzenbaby maximal zwei, eher noch weniger! Vergessen Sie nicht die Gefahr der Austrocknung besonders für eine junge Katze.

Der Tierarzt wird die richtige Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten.

Zusammenfassung

Wie alle Säugetiere, können auch Katzen Durchfall bekommen. Oft hat er harmlose Ursachen und ist mit Schonkost nach ein bis zwei Tagen Geschichte. Bei einem Katzenbaby sollte man auf jeden Fall genauer hingucken, denn diese sind anfälliger und empfindlicher als ihre erwachsenen Artgenossen. Deshalb: Lieber einmal zu oft zum Tierarzt als einmal zu wenig!

Artikelbild: © elwynn / Bigstock.com

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