Korat-Katze

Korat-Katze

Herkunft

Dass die Siam aus Thailand stammt, wissen die meisten Menschen. Doch das Land in Südostasien ist für eine weitere, etwas weniger bekannte Rasse bekannt: Korat (Thai: มาเลศ). Seit Jahrhunderten wird diese Rasse in Thailand gezüchtet – und zwar seit der Ayudhya-Epoche, die im Jahr 1350 begann. In unsere Häuser zog die Korat-Katze erst in den 1950er-Jahren ein, als sie in die USA importiert wurde.

Dort merkte man schnell, dass diese Rasse bemerkenswert ist. Dennoch: Korat-Katzen bleiben außerhalb von Thailand eine seltene Rasse, obwohl sie seit 1983 bei der Fédération Internationale Féline (FIFe) anerkannt ist. Eigentlich schade, denn der Katze werden zahlreiche Legenden nachgesagt. Sie trug früher verschiedene Namen, unter anderem Si-Sawat (Zufriedenheit und Glück bringend). Tatsächlich zählt die Korat-Katze laut The Smud Khoi of cats zu den 17 glückbringenden Katzen. Wahrscheinlich ist das einer der Gründe, warum man diese Katze in Thailand selten kaufen kann – Glück möchte niemand verkaufen, sondern bestenfalls verschenken.

Aussehen

Diese wunderschöne Samtpfote ist leicht zu erkennen, da sie im Vergleich zu anderen Rassen nicht in verschiedenen Variationen daherkommt: Sie hat große, grüne Augen, ein herzförmiges Gesicht sowie lange Hinterbeine, die ihr dazu verhelfen, große Sprünge zu vollbringen. Der größte Charakterzug ist jedoch ihre Farbe: Sie besitzt im Erwachsenenalter ein schönes, graublaues Kleid, welches einer Gewitterwolke ähnelt. Interessant: Die Haare der Katze schimmern in einer silbernen Farbe an der Spitze. Aber Achtung: Sowohl die Fell- als auch die Augenfarbe entwickeln sich erst im Laufe des Lebens der Katze. Die Korat wird mit blauen Augen geboren; erst später erlangen sie die schöne, grüne Farbe. Als mittelgroße Katze wird dieses Tier etwa 40 Zentimeter lang (ohne Schwanz) und besitzt eine Schulterhöhe von 30 Zentimetern. Im Vergleich zu anderen Katzenrassen entwickelt sich die Korat relativ langsam. Erst im Alter von fünf Jahren hat sie ihre körperliche Entwicklung vollendet. Bis dahin kann es sein, dass man die genannten Charakterzüge nicht in vollem Maße zu sehen bekommt.

Charakter

Eine seit Jahrhunderten in Thailand lebende und von allen Menschen geschätzte Katze kann nur einen liebevollen Charakter haben – und das ist bei der Korat-Katze auch der Fall. Kaum eine andere Rasse eignet sich für so viele verschiedene Arten von Haushalten: Ob Familie mit Kindern, ein Paar oder ein Single – die Korat-Katze fühlt sich in jedem Umfeld und allen Situationen des Lebens wohl. Einzige Voraussetzung: Hektik ist ein Fremdwort für die Besitzer. Wenn sich die Korat wohlfühlt, zeigt sie sich von einer einfühlsamen Seite; sie ist geduldig, anhänglich und verspielt. Ob mit Kindern oder Erwachsenen, die Korat liebt es, mit Menschen zu interagieren. Doch auch mit einer weiteren Katze lässt sie keine Langeweile aufkommen. Erkundungstouren im Haus sowie kleine Abenteuer im Garten lässt sie sich nicht nehmen.

Aber: Korat-Katzen sind keine Einzelgänger; sie braucht einen treuen Freund für Streicheleinheiten und Spielspaß. Eine passende Katze für die Korat zu wählen, ist keine leichte Aufgabe. Sie darf weder antisozial noch schüchtern sein. Die beiden Tiere müssen sich einander ähneln, sowohl in puncto Charakter als auch körperliche Fitness, damit sie zusammenpassen und sich aneinander gewöhnen. Wer sich auf ein Korat-Duo einlässt, sollte wissen, dass die Korat sehr aktiv ist und das Haus gerne auf den Kopf stellt – zwei Korat-Katzen bedeuten doppelten Ärger. Türen und Schubladen werden im Vorbeigehen geöffnet – und das sind die harmlosesten Aktionen der Korat. Doch diese Neugier prägt diese Rasse nur in den ersten Jahren, danach werden sie sanfte, liebe Mitbewohner.

Haltung

Als eine der ältesten Katzenrassen der Welt hat die Korat ihr Leben überwiegend im Freien verbracht. Aber: Sie hat keine Probleme, das Leben einer reinen Wohnungskatze zu fristen. Einzige Voraussetzung: Die Platzbedingungen stimmen und es gibt genügend Spielmöglichkeiten, damit sich die Korat auspowern kann. Auch wenn die Katze selbst keine Gelegenheit verpasst, aktiv zu sein, wünscht sie sich keine Hektik im Haus. Bei großen Familien mit kleinen Kindern könnte sie sich durchaus unwohl fühlen. In puncto Spielgelegenheiten müssen Halter der Katze Spaß und Spannung bieten, sei es mithilfe von Klettergelegenheiten oder Katzenspielzeug; Interaktion zwischen Mensch und Tier dürfen keinesfalls fehlen. Kleinen Kindern sollte man den Umgang mit der Korat beibringen. Diese Katze mag verspielt sein, sie benötigt aber einen sanften Spielpartner, ansonsten könnte sich auch die freundlichste Korat-Katze zur Wehr setzen.

Gesundheit

Die Korat-Katze blieb von den Einflüssen der Züchter weitestgehend verschont. Sie durfte ihren Genpool größtenteils beibehalten, was sich positiv auf ihre Gesundheit auswirkt. Die Korat ist immunstark und äußerst robust. Das heißt aber nicht, dass sie von Krankheiten verschont bleibt. Berichte deuten darauf hin, dass diese Katzenrasse für Gangliosidose anfällig ist.

Diese seltene lysosomale Speicherkrankheit tritt in der Form GM1 bei betroffenen Miezen im Alter von drei bis sechs Monaten auf; GM2 sogar früher im Alter von zwei Monaten. Mithilfe einer DNA-Analyse kann bereits im Welpenalter geprüft werden, ob das Tier krank ist. Wer seine Katze nicht untersuchen lässt, sollte auf Symptome wie Kopfzittern, Wachstumshemmungen oder Koordinationsprobleme der Hinterbeine achten. Die Krankheit entwickelt sich in einem rapiden Tempo, weshalb sie dem Tier meist keine Überlebenschance lässt; selten werden erkrankte Katzen älter als ein Jahr.

Zusammenfassung

Die Korat-Katze ist eine der wenigen verbliebenen Rassen, die von Einflüssen durch Züchter weitestgehend verschont geblieben ist. Da sie ihrem Besitzer Glück bringen soll, kann man sie aber selten kaufen, weshalb es eine Herausforderung ist, diese Rasse in sein Haus zu holen. Wem das aber gelingt, der kann sich über einen menschenbezogenen, intelligenten und verspielten Hausbewohner freuen.

Artikelbild: © Gino Santa Maria / Bigstock.com

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