Katzenallergie

Katzenallergie

Tierhaarallergien sind ein weitverbreitetes Phänomen in Deutschland. Statistiken zufolge ist etwa jeder Zehnte betroffen. Der Name der Allergie ist leicht irreführend, denn Betroffene reagieren nicht auf die Tierhaare allergisch, sondern das Eiweiß im Speichel oder der Haut. Diese Proteine lagern sich in den Tierhaaren ab, wo sie mit dem Menschen in Kontakt kommen – daher die Bezeichnung Tierhaarallergie.

Die Katze ist mit rund zwölf Millionen Exemplaren das beliebteste Haustier in Deutschland. Wenig verwunderlich, dass die Katzenallergie hierzulande so weit verbreitet ist. Nachfolgend informieren wir über Wissenswertes zum Thema Katzenallergie, wie man sie erkennt und mit ihr umgeht.

Die Katze – das beliebteste Haustier der Deutschen

In jedem sechsten Haus lebt das beliebteste Haustier Deutschlands, die Katze. Trotz ihrer Beliebtheit ist die Haltung einer Katze nicht automatisch unproblematisch. Wer an einer Tierhaarallergie leidet, bei dem löst die Schmusekatze eine unangenehme Reaktion aus.

Statistiken zufolge ist die Katzenallergie die zweithäufigste allergische Reaktion nach der Hausstaubmilbenallergie. Die Katzenallergie ist aus dem Grund weit verbreitet, weil dieses Haustier besonders aktiv ist und sich im gesamten Haus bewegt. In vielen Haushalten hat die Katze freien Lauf, sie sitzt auf Möbeln, auf dem Boden und legt sich gerne Mal ins Bett. Mit ihrer ständigen Bewegung verbreitet sie die Allergene im ganzen Haus.

Studien beweisen, dass Katzenallergene selbst in Bussen, Schulen und Wohnungen zu finden sind, wo sich niemals eine Katze aufgehalten hat. Der Grund ist simpel: Menschen nehmen die Allergene über den direkten Kontakt auf und tragen sie an andere Orte. Selbst kleine Mengen reichen aus, um bei sensibilisierten Menschen allergische Reaktionen auszulösen.

Symptome: So erkennt man eine Katzenallergie

Die Symptome einer Katzenallergie sind mit jenen einer Inhalationsallergie vergleichbar, denn die Allergene werden über die Atemluft aufgenommen. Innerhalb von Minuten, nachdem Verbraucher mit den Allergenen einer Katze in Kontakt gekommen sind, treten folgende Reaktionen auf:

  • die Nase juckt und läuft
  • hinzu kommt ein Husten- und Niesreiz
  • die Augen brennen, werden rot und tränen

Betroffene berichten, dass ihr Hals und Rachen kratzt und der Hustenreiz immer stärker wird. In besonders schlimmen Fällen kommt es zu Beschwerden wie einem Asthmaanfall.

Je nach Allergiker kann der Kontakt mit Katzen zu Reaktionen der Haut, beispielsweise Ausschläge, führen. Besonders unangenehm ist die Nesselsucht: Die haut wird rot und auf ihr bilden sich juckende Quaddeln. Diese Hautallergie tritt dort auf, wo der Körper mit den Allergenen in Kontakt getreten ist.

Eine allergische Reaktion kann auch durch eine von einer Katze verursachten Wunde entstehen, beispielsweise durch Kratzen oder Beißen.

Viele Verbraucher erkennen die Katzenallergie recht spät und gehen davon aus, dass es sich bei den Symptomen um eine Erkältung handelt. Sollten die Symptome über einen langen Zeitraum wiederkehren, ist von einer Tierhaarallergie auszugehen.

Diagnose einer Katzenallergie beim Arzt

Wenn die oben genannten Symptome auftreten, sollten Verbraucher umgehend den Arzt aufsuchen. Dieser wird Betroffenen einige Fragen stellen:

  • Wann treten die Symptome auf?
  • Wodurch werden die Symptome womöglich ausgelöst?
  • Welche Reaktionen treten auf und wie schwerwiegend sind sie?
  • Leidet jemand in der Familie unter ähnlichen Reaktionen?

Nachdem die Fragen beantwortet wurden, untersucht der Arzt die Nase und Nasennebenhöhlen des Patienten sowie seine Augen und verschiedene Hautregionen. Sollte ein Verdacht auf eine Allergie bestehen, kann dieser mithilfe von drei Verfahren belegt werden.

1. Test durch Reizung der Hautoberfläche

Anhand der Befragung wählt der Arzt Allergenextrakte aus, die er im Prick-Test in die Haut des Patienten sticht. Nach wenigen Minuten bilden sich Quaddeln oder Rötungen an den Stellen, wo eine allergische Reaktion im Gange ist. Da der Prick-Test alleine nicht ausschlaggebend ist, da er durch Medikamente oder Infektionen verfälscht werden kann, müssen die Ergebnisse mit den Antworten aus der Befragung übereinstimmen.

Sollte es beim Prick-Test nicht zu einer allergischen Reaktion kommen, kann der Arzt einen Intrakutantest veranlassen. Bei diesem meist schmerzhaften Test werden Allergene unter die Haut gespritzt.

Da die Reaktion in einem allergischen Schock oder einer schweren Atemnot resultieren kann, sollte dieser Test ausschließlich in Kliniken durchgeführt werden.

2. Mit einem Bluttest Antikörper finden

Lässt sich mit den ersten beiden Testverfahren keine eindeutige Diagnose erteilen, kommt es zum Bluttest. Bei Kindern ist dieser meist die erste Wahl, weil sie sich beim Prick-Test ängstlich verhalten. Nachdem dem Patienten Blut abgenommen wurde, testet das Labor es auf Antikörper, welche das Immunsystem gegen Tierallergene bildet.

Ein hoher Spiegel des Immunglobulin E ist nicht ausreichend, um eine Tierhaarallergie zu diagnostizieren. Wurminfektionen, Rauchen und andere Dinge können die IgE-Menge erhöhen. Deshalb wird das Blut auf spezielle Antikörper untersucht, die gegen Tierallergene gebildet werden.

3. Die Ursache mithilfe des Provokationstests identifizieren

Die Ergebnisse aus dem Haut- oder Bluttest können mit dem sogenannten Provokationstest belegt werden. Der Arzt bringt die Bindehaut des Auges oder Nasenschleimhaut des Patienten mit dem Allergen in Kontakt, welches unter Verdacht steht, die Allergie auszulösen.

Wenn die Katzenallergie zu einer Kreuzallergie führt

Um die Notwendigkeit eines Katzenallergietests zu unterstreichen, weisen wir darauf hin, dass durch Tierhaarallergien eine Kreuzallergie mit Fleisch entstehen kann. Es gibt Menschen, die an einer Katzenhaarallergie leiden und durch den Konsum von Schweinefleisch darauf allergisch reagieren. Der Grund ist simpel: Die Eiweiße vieler Tierarten ähneln sich und sie sind der Hauptgrund für allergische Reaktionen bei Menschen.

Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, dass ein Katzenallergiker bei Kontakt mit Hunden allergisch reagiert. Umgekehrt besteht dieselbe Möglichkeit: Auch Hundeallergiker können auf Katzen allergisch reagieren. Besonders große Vorsicht sollten Allergiker walten lassen, die auf bestimmte Arzneimittel allergisch reagieren. Bei ihnen kann eine Kreuzallergie gegen verwandte Medikamente entstehen. In diesem Fall muss eine Behandlung mit alternativen Arzneimitteln erfolgen.

Therapie: Die Katzenallergie behandeln

Eine unbehandelte Katzenallergie kann sich ausweiten, sodass der Betroffene unter weiteren Allergien leidet. Besonders gravierend ist der Etagenwechsel: Die Überempfindlichkeit, welche meist in den oberen Atemwegen präsent ist, wandert nach unten zu den Bronchien. Der Patient kann in diesem Fall an Asthma erkranken.

Wie bei vielen anderen Allergien ist die beste Lösung die Meidung des Auslösers, in diesem Fall die Katze. Viele Katzenbesitzer sind gezwungen, sich von ihrem geliebten Tier zu trennen. Nach kurzer Zeit verschwinden die Symptome.

In bestimmten Situationen reicht es nicht aus, die eigene Katze zu meiden. Wer in einer Umgebung lebt, wo es viele Freigänger gibt, könnte weiterhin mit den Allergenen in Kontakt treten, beispielsweise im Garten. In diesem Fall müssen Patienten Medikamente einnehmen.

Eine Alternative ist die spezifische Immuntherapie, die als einzige Lösung die Immunreaktion behandelt. Ziel ist es, dem Körper die Abwehrreaktion abzugewöhnen. Man spricht von Hyposensibilisierung. Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund ist diese Behandlung zu empfehlen, wenn es schwer ist, ein Allergen zu meiden, der Allergieauslöser klar feststeht und nichts gegen die Behandlung spricht.

Hoffnung für Katzenfreunde: Bald Medikamente gegen Katzenallergie?

Wissenschaftler der Universität Cambridge aus Großbritannien haben den molekularen Mechanismus geknackt, der für die Katzenallergie bei Menschen verantwortlich ist. Mit dieser Erkenntnis soll es möglich sein, Medikamente für die Allergie zu entwickeln.

Verantwortlich für die Allergie ist ein Protein, welches in dem Speichel, den Hautschuppen sowie der Tränenflüssigkeit der Tiere zu finden ist. Dieses klebrige Molekül ist selbst Jahre, nachdem sich eine Katze in einem Zimmer befand, immer noch dort zu finden.

Die Forschungsergebnisse wurden 2013 im Journal of Immunology publiziert. Leider wurden bis dato keine Medikamente entwickelt, die die Allergie von Katzenfreunden heilen. Derzeit bleibt Betroffenen also nur Folgendes: Sich vor dem Kauf über die Katzenallergie zu informieren und Tests auszuführen, um sie auszuschließen. Nach wie vor kaufen viele Menschen eine Katze und merken erst dann, dass sie allergisch sind. Diese Handlung schadet dem Tier, da es in vielen Fällen in Tierheimen landet.

Zusammenfassung

Viele Menschen ahnen nicht, dass sie an einer Katzenallergie leiden, da die anfänglichen Symptome mit jenen einer Erkältung vergleichbar sind. Deshalb ist es wichtig, erste Anzeichen frühzeitig zu erkennen und sich einem Test zu unterziehen. Wer an einer Katzenallergie leidet, muss sie korrekt behandeln, um Folgeschäden zu vermeiden.

Artikelbild: © Tiplyashina Evgeniya / Shutterstock

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