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Katze sabbert

Wir kennen es von Babys, die ihren Körper noch nicht ganz unter Kontrolle haben und sabbern, wenn sie ihren Mund benutzen. Noch verstehen die Kleinen nicht, dass sie ihren Mund größtenteils geschlossen halten sollen. Wie sieht es aber bei Katzen aus? Gibt es einen Grund, warum sie sabbern? Der nachfolgende Artikel geht dieser Frage auf den Grund.

In Deutschland leben rund zwölf Millionen Katzen und Kater. Damit sind die kleinen Vierbeiner das mit Abstand beliebteste Haustier vor dem Hund. Jeder Katzenbesitzer möchte, dass sich sein Tier rundum wohlfühlt und ihm nichts fehlt. Gerade frische Katzenhalter, die noch nie ein solches Haustier besessen haben, sind immer wieder unsicher, wenn es um das Verhalten der Tiere geht. Im Internet ist von zahlreichen Berichten zu lesen, in denen von sabbernden Katzen die Rede ist. Viele Besitzer sind verunsichert, ob es sich um ein normales Verhalten handelt.

Katzen sabbern, wenn sie gestreichelt werden

Wenn menschliche Babys sabbern, liegt es daran, dass sie ihren Körper noch nicht unter Kontrolle haben und seinen Mechanismus ergründen konnten. Bei Katzen ist das Sabbern in den meisten Fällen mit einem für sie besonders schönen Gefühl verbunden, wenn sie beispielsweise gestreichelt werden. Dabei kommt es zu einer infantilen Regression und die Katze erhält dasselbe Verhaltensmuster wie in ihrer Kindheit. Besorgniserregend ist das nicht. Viele Katzenbesitzer finden dieses Verhalten süß. Anders sieht es aus, wenn die Katze nicht gestreichelt wird und aus unterklärlichen Gründen sabbert.

Der Besuch beim Tierarzt kann zum Sabbern führen

Katzen sind im Grunde keine Lebewesen, die viel sabbern. Neben dem Glücksgefühl, welches sie beim Streicheln erleben, kann genau das Gegenteil zu einer übermäßigen Speichelproduktion führen: Angst oder Stress. Diese Gefühle erfahren Katzen beim Tierarzt, wenn er beispielsweise mit einer Spritze anrückt.

Weder beim Kuscheln mit der Katze noch beim Tierarztbesuch ist das Sabbern problematisch. Ein Problem steckt erst dann dahinter, wenn die Katze von alleine sabbert, ohne dass sie gestreichelt wird. Dann müssen Katzenbesitzer feststellen, welche Ursache das Sabbern hat.

6 gesundheitsbedenkliche Gründe, die das Sabbern herbeiführen können

Wenn die Katze sabbert, ohne dass sie den Tierarzt besucht oder gestreichelt wird, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein gesundheitliches Problem vor. Folgende Möglichkeiten gibt es:

  1. Mundkrankheit oder faulende Zähne: Mit steigendem Alter kann sich im Mundinnenraum der Katze Zahnstein bilden, so wie auch bei Menschen. Dieser Zahnstein kann gegen die Lippe der Katze reiben, weshalb die Katze sabbert. Um dieses Problem festzustellen, müssen Katzenbesitzer die Lippe bis zum Ohr zurückziehen und die Zähne prüfen. Wenn sie braun sind und das Zahnfleisch gerötet oder geschwollen ist beziehungsweise blutet, muss der Mundraum behandelt werden. Der Zahnarzt kann eine professionelle Zahnreinigung durchführen. Wichtig ist, der Katze regelmäßig (jeden Tag) die Zähne zu putzen.
  2. Probleme beim Schlucken: Katzen sind spielfreudige Wesen – und das nicht nur im Kindesalter. Beim Spielen nehmen sie die verschiedensten Dinge in den Mund, ohne ihnen große Beachtung zu schenken. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Spielzeug oder eine Schnur in ihrem Mund stecken bleibt. Katzenbesitzer sollten deshalb den Mundinnenraum nicht nur auf Zahnschäden prüfen. Auf der anderen Seite kann es vorkommen, dass die Katze an einer (giftigen) Pflanze geknabbert hat und nicht mehr richtig schlucken kann (siehe unten).
  3. Hitzeschlag im Sommer: Freigänger und Katzen, die sich regelmäßig auf dem Balkon aufhalten, können im Sommer einen Hitzeschlag erleiden. Diesem Risiko sind Katzen mit flachen Gesichtern (Persianer zum Beispiel) stärker ausgesetzt. Generell tritt der Hitzeschlag bei Katzen relativ selten auf. Dennoch sollten Katzenbesitzer dafür sorgen, dass es ausreichend Schatten im Garten und auf dem Balkon gibt und dem Vierbeiner genügend Trinkwasser zur Verfügung steht. Bei heißen Temperaturen sollte man die Katze im Haus lassen und ihr den Weg nach draußen verbieten.
  4. Bewegungskrankheit im Auto: Im Gegensatz zu Hunden werden Katzen nicht mit dem Auto herumgefahren, es sei denn, sie müssen zum Tierarzt. Einigen Katzen bekommt die Autofahrt nicht besonders gut, weil sie unter einer Bewegungskrankheit leiden. Ein offener Mund, Hecheln sowie eine schwere Atmung sind Anzeichen dafür, dass die Katze gestresst ist. In diesem Fall kann sie beginnen, zu sabbern. Besitzer sollten ihre Katze langsam an das Autofahren gewöhnen. Besonders praktisch ist es, wenn man sie zunächst in eine Transportbox setzt und diesen hinter den Beifahrersitz stellt, ohne das Auto zu bewegen. Sobald sich die Katze an die Transportbox gewöhnt hat, sollte sie auch mit der Bewegung des Autos kein Problem haben.
  5. Erkrankte Organe: Mit steigendem Alter der Katze wächst die Gefahr, dass sie erkrankt. Die Erkrankung der Nieren oder Leber kann zum Sabbern führen. Tierärzte empfehlen, die Katze einmal pro Jahr zu einer Untersuchung zu bringen, um solche Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Bei älteren Katzen ist es ratsam, sie sogar zweimal pro Jahr vom Tierarzt untersuchen zu lassen.
  6. Infektion der oberen Atemwege: Sabbern kann ein Anzeichen für eine Infektion der oberen Atemwege (Nase, Lunge, Nebenhöhlen) sein. Das Risiko einer solchen Erkrankung ist höher, wenn die Katze mit anderen Tieren zusammenlebt oder unter Stress steht. Wurde die Katze kürzlich adoptiert, ist das Risiko sogar besonders hoch. Diese Infektionen kann lediglich ein Tierarzt behandeln.

Giftige Pflanzen im Haus

In praktisch jedem Haushalt sind Zimmerpflanzen zu finden. Sie verbessern das Wohnklima und absorbieren Schadstoffe aus Möbeln und Wandfarben – ein Muss für eine gute Wohlfühlatmosphäre. Besitzer von Katzen und anderen Haustieren müssen bei der Auswahl ihrer Zimmerpflanzen Vorsicht walten lassen. Einige Exemplare sind giftig und können von den Katzen angeknabbert werden.

Zusammenfassung

Wenn die Katze sabbert, können unterschiedliche Gründe dahinter stecken. In einigen Fällen wird sie von ihrem Besitzer gestreichelt und freut sich über die Zuneigung. Sabbert sie, ohne gestreichelt zu werden, kann eine gesundheitliche oder psychische Beschwerde vorliegen.

Artikelbild: © Pongsak A / Shutterstock

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