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Katze entlaufen

Natürlich ist der Schreck erst einmal groß, wenn Sie feststellen, dass Ihre Katze entlaufen ist. Versuchen Sie trotzdem ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Der größte Teil der entlaufenen Katzen taucht innerhalb weniger Tage wieder auf. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, nach dem Ausreißer zu suchen, und wenn Sie diese richtig nutzen, haben Sie sehr gute Chancen, die Fellnase bald wieder in die Arme schließen zu können.

Eine Katze läuft nicht „absichtlich“ weg. Damit meine ich, sie verschwindet nicht, weil sie nicht mehr bei Ihnen wohnen will.

Entweder sie hat sich erschreckt und versteckt sich irgendwo. Vielleicht an einem Ort, den sie allein gar nicht mehr verlassen kann. Oder sie ist aus Neugierde weiter gelaufen, als sie sollte, und findet nicht mehr zurück.

Auch kommt es vor, dass unkastrierte Katzen und Kater in der Paarungszeit so lange laufen „müssen“, bis sie ein paarungswilliges Gegenüber gefunden haben. Und in Wohngegenden, wo es fast nur kastrierte Katzen gibt, kann das ganz schön weit werden.

Übrigens entlaufen nicht nur Freigänger, sondern auch Wohnungskatzen. Dies passiert durch unachtsames Offenlassen von Türen oder Fenstern, besonders Kippfenstern.

Wie können Sie am besten nach der Katze suchen?

Der erste Schritt, sobald Sie das Verschwinden Ihres Lieblings bemerkt haben, ist natürlich, nach ihm zu suchen. Fangen Sie zunächst in Ihrem Zuhause an, denn es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass verloren geglaubte Stubentiger sich lediglich an einen besonders gut geschützten Ort im Haus zurückziehen. Ich erinnere mich, dass ich schon einmal unter Tränen Suchplakate vorbereitet hatte, als ich schließlich meinen Kater im untersten Fach des Kleiderschrankes – gut getarnt durch Mützen und Schals – entdeckte. Untersuchen Sie also zunächst gründlich Ihr Zuhause, besonders auch ungewöhnliche und schwer zugängliche Stellen.

Bringt dies keinen Erfolg, verlagern Sie Ihre Suche nach draußen. Eine gute Idee ist es immer, etwas dabei zu haben, das die Katze am Geräusch erkennt – vorzugsweise etwas, das sie mit Fressen verbindet, also z.B. eine Tüte mit raschelnden Leckerlis oder ihren Napf, den sie erkennen könnte, wenn sie darauf klopfen. Denken Sie daran, dass Ihre Katze ein deutlich empfindlicheres Gehör hat als Sie selbst und Geräusche über viel größere Entfernungen wahrnehmen kann.

Suchen Sie die Katze auch während der Nacht!

Denn es kann gut sein, dass das Tier sich in einer ihm unbekannten Umgebung befindet, die ihm tagsüber Angst macht. Dann wird der Vierbeiner sich vielleicht erst bei Einbruch der Dunkelheit, wenn sich der Straßenverkehr beruhigt, weniger Menschen und Hunde unterwegs sind, aus seinem Versteck wagen. Dies trifft besonders auf Wohnungskatzen zu, die das Leben draußen gar nicht gewöhnt sind und sich instinktiv einen Platz zum Verstecken suchen werden.

Was sind die wahrscheinlichsten Aufenthaltsorte der Katze?

Wichtig ist, bei der Suche nicht planlos vorzugehen, denn es gibt bestimmte Schemata, wie sich entlaufene Katzen verhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Katze Ihnen bei der Suche rein zufällig über den Weg läuft, tendiert gen Null.

Im Grunde genommen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Katze reagiert draußen ängstlich oder neugierig. In ersterem Fall ist sie in einem Versteck, das sie freiwillig nicht verlassen will. Im anderen Fall ist sie womöglich an einem Ort, den sie allein nicht wieder verlassen kann. Das bedeutet: Eine ängstliche Katze wird sich irgendwo verkriechen. Dies sind in der Regel Wohnungskatzen, aber auch scheue Freigänger. Einen solchen „Kandidaten“ finden Sie am ehesten unter geparkten Autos, in Büschen und anderen versteckten Ecken. Hier sollte der Suchradius nicht allzu groß sein, denn ängstliche Tiere entfernen sich nicht allzu weit von ihrem Zuhause.

Vergessen Sie auch nicht den Blick auf hohe Bäume. Nicht selten klettern ängstliche Katzen auf einen Baum und trauen sich dann nicht, den Rückweg anzutreten.

Neugierige Katzen hingegen haben das manchmal verhängnisvolle Talent, sich irgendwo einzusperren. Sie springen aus lauter Neugierde und Entdeckerdrang in offene Türen oder Fenster, und wenn sie Pech haben, schließen sich diese hinter der Mieze, bevor sie den Ort des Geschehens wieder verlassen kann. So kann es passieren, dass die Samtpfote mitunter tagelang im Keller, im Schuppen oder in der Garage eines netten Mitmenschen verbringen muss, der nicht den blassesten Schimmer von seinem unfreiwilligen Gast hat.

Gerade in diesem Fall wiederhole ich meinen Tipp mit der nächtlichen Suche. In der Stille der Nacht hören Sie leichter, wenn Ihr Liebling irgendwo verzweifelt maunzt. Eine weitere Empfehlung für eine Katze, die sich eventuell eingesperrt hat, ist die Einbeziehung der Nachbarschaft. Bitten Sie Ihre Nachbarn, generell die Augen aufzuhalten und in Kellern, Schuppen, Garagen u.ä. nachzusehen.

Das Suchplakat

Eine gute Idee ist auf jeden Fall ein Suchplakat, das Sie in der Nachbarschaft verteilen können. Gute Plätze zum Anbringen eines solchen Hilferufs sind auch:

  • Tierarztpraxen
  • Tierheime
  • Pinnwände im Eingangsbereich von Supermärkten
  • Kioske, Bäckereien, Metzgereien

Auf ein solches Suchplakat gehört unbedingt ein Foto der Katze. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihren Liebling regelmäßig fotografieren, um im Ernstfall immer ein aktuelles Bild parat zu haben. Folgende Dinge gehören auf das Suchplakat:

  • ein aktuelles Foto, auf dem auch besondere Merkmale, wie eine außergewöhnliche Fellzeichnung, verschiedenfarbige Augen, ein eingerissenes Ohr etc. deutlich zu sehen sind
  • der Name des Tieres und ob es auf diesen hört
  • wann die Katze entlaufen ist
  • ob es sich um ein ängstliches Tier handelt
  • besondere Merkmale (trotz Foto)
  • Ihre Telefonnummer
  • Informationen zu Chip und Tätowierung

Verteilen Sie das Suchplakat nicht nur an den bereits erwähnten Orten, sondern auch in den Briefkästen der Nachbarschaft. Auch Bäume oder Straßenlaternen sind ein guter Platz für solche Plakate. Seien Sie nicht sparsam damit, denn viele Menschen nehmen eine solche Information erst wirklich wahr, wenn sie sie zwei- oder dreimal gelesen haben.

Es kann nicht schaden, ein Suchplakat sozusagen „prophylaktisch“ vorzubereiten, also wenn die Katze gar nicht entlaufen ist.

Dann haben Sie für den Ernstfall eines parat und müssen es nicht von Angst und Unruhe getrieben anfertigen.

Wer kann helfen, wenn die Suche nicht erfolgreich war?

Auch wenn die Suche bislang erfolglos war, müssen Sie die Hoffnung nicht aufgeben, dass Sie Ihren Liebling bald wiedersehen. Diese Anlaufstellen können Ihnen dabei helfen:

Tierheim

Ein Tierheim ist die erste Anlaufstelle zum Abgeben von Fundtieren. Erkundigen Sie sich beim nächsten Tierheim, evtl. auch in mehreren Heimen Ihrer Umgebung.

Tierarztpraxen

Falls Ihre Katze verletzt gefunden wurde, gibt es gute Chancen, dass sie bei einem Tierarzt abgegeben wurde.

Polizei/Ordnungsamt

Eine Anfrage dort lohnt sich auch, weil es in einigen Gemeinden Pflicht ist, Fundtiere bei Ordnungsamt oder Polizei abzugeben.

Tasso e.V.

Tasso e.V. ist eine Tierschutzorganisation, die Europas größtes Haustierregister betreibt. Sie können auf deren Webseite www.tasso.net die Katze vermisst melden und/oder eine kostenlose Suchanzeige starten. So erfahren Tierfreunde in Ihrer Umgebung von Ihrem Ausreißer.

Soziale Netzwerke

Auch über Facebook, Instagram & Co. hat schon mancher Katzenhalter seinen Liebling wiedergefunden. Gerade wenn Sie dort mit vielen Personen aus Ihrer Umgebung vernetzt sind, können Sie durch vielfaches Teilen eines Posts in kurzer Zeit mehrere Hundert Menschen in Ihrer Stadt erreichen.

Was können Sie vorbeugend tun?

Damit Sie das Wiederfinden Ihrer Katze im Ernstfall einfacher haben, können Sie im Vorfeld Folgendes tun:

  • Fotografieren Sie die Katze regelmäßig, so haben Sie für den Ernstfall immer ein aktuelles Foto.
  • Trainieren Sie dem Tier ein bestimmtes Lockgeräusch an, auf das es sich herbeilocken lässt. Das kann ein bestimmter Ausruf von Ihnen sein, z.B. „Sammy, Essen!“ oder auch ein Glöckchen, eine Rassel oder das Rascheln der Brekkies-Tüte.
  • Lassen Sie Ihre Mieze chippen und tätowieren. Anhand der Tätowierung kann ein potentieller Finder sehen, dass die Katze einen Besitzer hat. Mit einem Chip, den ein Tierarzt mit einer Spritze in den Nacken des Tieres anbringen kann, lässt sich jedes Tier eindeutig identifizieren.
  • Registrieren Sie Ihre Katze bei Tasso e.V. Wie weiter oben beschrieben, kann diese Organisation beim Wiederfinden vermisster Tiere sehr hilfreich sein.

Zusammenfassung

Sollte Ihre Katze einmal weglaufen, stehen Ihre Chancen gut, sie bald wieder in die Arme schließen zu können. Mit systematischer Suche, Hilfe von Nachbarn oder auch Tasso e.V. finden sich die meisten Katzen früher oder später wieder ein.

Artikelbild: © Milosz_G / Bigstock.com

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